Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Laufbericht zum Bad Salzuflen Marathon 2019 von Fritz Rietkötter

Marathon im Februar ist bei mir immer so eine Sache. Die Regeneration aus der vergangenen Laufsaison, die meistens bis Mitte Januar geht, dann die potentielle Erkältungszeit, die vor uns Läufern auch nicht immer Respekt hat und schließlich der Start in den Konditionsaufbau, damit man zu den ersten Frühjahrsmarathons und schließlich zum Saisonhöhepunkt fit ist, lassen wenig Spielraum für einen frühen Marathon in meinem Laufkalender.

Aber egal. Die Erkältungsviren haben wieder mal einen Bogen um mich gemacht und der Fitness – Aufbau lief bis dato auch gut. Deshalb stand einem Start beim Bad Salzuflen Marathon nichts im Wege. So machte ich mich also mit Holger auf den Weg. Der wollte eigentlich drei Runden laufen, was er später aber voller Elan korrigierte.

Beim Bad Salzuflen Marathon ging es über 5 Runden á 8km sowie eine Anlaufrunde von Start-Ziel zu dem Rundparcours (und eben später wieder zurück) mit jeweils knapp über 1km. Ab der zweiten Runde war jeweils ein Rundenausstieg mit Zeitwertung möglich. Geplant hatte ich eine Rundenzeit von knapp unter 60min plus eben die 2km, das ergäbe eine Zielzeit von 4:45 – 5:00h. Eines war im Vorwege klar, die insgesamt 700m hoch mussten auch immer wieder runter und das kostet Kraft und Zeit.

Was diese Steigungen aber tatsächlich für einen Flachlandtiroler wie mich bedeuteten, merkte ich später von Runde zu Runde massiver. Los ging es pünktlich um 12.15h Sonniges Wetter, hin und wieder etwas Wind und

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es kann losgehen

bummelige 8 Grad waren mehr als angenehm. Wo kein Wind hinkam dachte man, es wäre Frühling, herrlich. Das ganze hatte nur einen Haken: wie wird sich das im Wald und an den Hängen auswirken? Und was ist in 3 Stunden, wenn die Sonne langsam untergeht?

Ich habe mich für die etwas wärmere Laufbekleidung entschieden, was im nach hinein betrachtet genau richtig war. Im Wald wurde es frisch und es ging immer wieder ein leichter Windzug. Zwei Dinge, die ich gar nicht mag. Da war etwas Schwitzen zu Beginn nicht das Problem.

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Startnummernausgabe, gelassene Stimmung

Holger bei der Vorbereitung

und der Weihnachtsmann war auch da :- )

Der Startschuss fiel pünktlich um 12.15h. Erst etwas anlaufen, den Rhythmus finden und dann auf die ersten Steigungen vorbereiten. Das war der Plan. Dass daraus nichts wurde zeigte sich bereits nach wenigen Metern. Vom Startkorridor ging es über eine Wohnstraße sofort rein in das Waldgebiet, wo die 5 Runden auf uns warteten. Das dichte Läuferfeld, immerhin starteten her insgesamt gut 1500 Läufer, und die zu Beginn relativ enge Wegstrecke liessen keinen Platz, um den Laufrhythmus zu finden. Zudem ging es nach wenigen Metern direkt in die erste Steigung und schließlich auf den Rundkurs. Für mich keine optimalen Bedingungen, ich brauche einfach diese Strecke um den Rhythmus aufnehmen zu können. Aber gut, so ist das nun mal, ist ja schließlich Marathon.

Hatte ich zu Beginn noch ein paar Problem, mir fehlte einfach der Rhythmus, wurde das von Minute zu Minute besser. Langsam zog sich das Läuferfeld auseinander und der Raum war endlich da, um das eigene Tempo anzugehen.

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vor dem Lauf im Start/Zielgebiet

langsam hin zum Start

erstmal die Straße rauf 50m Steigung zum Einlaufen

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dann wurde es eng

war viel los

Sonne und Wald im Februar

Durch das fehlende Laub an den Bäumen entlang der Strecke konnte man gut sehen, wohin die Strecke führte. Wie eine lange Prozession zog sich Läuferband durch den Wald und die eine oder andere Steigung rauf und wieder runter. Steigung ist dann auch das Stichwort, das diesen Lauf charakterisiert. 5 Runden mit immer den gleichen Steigungen und Gefällstrecken. Es folgte Welle auf Welle. Mein Puls fing sich kaum noch. Und das Schöne: am Ende der ersten Runde weiss man, was einen die weiteren 4 Runden erwartet. Der eigentliche Anstieg kam bei ca. km4. Hier ging es auf gut 1000m mal „entspannt“ eine Steigung hoch. Kraft und Ausdauer, zwei wesentliche Eigenschaften, die hier auf die Probe gestellt wurden. Oben angekommen führte die Wegstrecke kurze Zeit später auch direkt wieder runter um in dem nächsten Anstieg zu münden. Dabei bewahrheitete sich die Tatsache, dass runter schlimmer als rauf ist, von Runde zu Runde, mehr.

Einen Schönheitspreis gibt es bekanntlich beim Laufen nicht. Also Runde um Runde abarbeiten und immer wieder der Blick auf die Pulsuhr. Das habe ich mir aber irgendwann geschenkt. Denn irgendwie führte dieses ständige rauf und runter dazu, dass sich mein Puls am oberen Limit eingependelt hat. Also weiter, Steigung rauf und wieder runter. Hin und wieder den Blick in den Wald, die durch die kahlen Bäume fallende Sonne genießen, das Schattenspiel beobachten und immer weiter laufen.

Schließlich war wieder eine Runde erledigt. Zeit checken, Verpflegung aufnehmen und weiter. Was kommt war klar. Steigung rauf, Steigung runter. Wieder gedanklich auf diesen einen Berg vorbereiten und sich irgendwann freuen, dass man oben war. Aber auch nur um zu wissen, dass es auf der anderen Seite wieder runter ging. Es geht eben weiter, immer weiter.

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und wieder rauf

ein bischen Abstand ist nicht schlecht

Wald

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erst runter, dann rauf und wieder runter

das siehth nicht Steigung aus, war aber eine

das roch gut nach frisch geschlagenem Holz

Dann wieder Rundenzeit kontrollieren. Wieder alles im Lot. Toll dachte ich bei mir, es läuft. Die Kraft hält, der Laufrhythmus ist da, die Durchgangszeiten je 2km und dann je Runde sind voll im Lot und bieten sogar etwas Puffer zur eigentlich anvisierten Zielzeit. Das gibt ein gutes Gefühl im Hinblick auf die eigene Vorgabe. Dann die letzte Runde. Irgendwann zwischendurch wurde es auch merklich frischer. Die Sonne war weg bzw schien nur noch über die Kuppen und Baumspitzen. Auf der Laufstrecke wurde es richtig frisch und war froh, die wärmere Laufmontur gewählt zu haben. Letzte Runde heißt aber auch, ein letztes Mal an die Steigungen ran und wieder diesen einen Berg hoch. Nochmal auf der anderen Seite runter und dann endlich in den Abzweig zum Zielgebiet.

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5mal an der gleichen Bank vorbei

und wieder runter und rauf und runter

und noch mehr Wald

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immer am gleichen Schild vorbei, da kriegste hunger :- )

fast geschafft

Hurra, es geht auf den letzten Kilometer

Dieser Abzweig, den man Runde um Runde sieht und doch weiss, dass man dran vorbei laufen muss. Dran vorbei aber eben nur bis zur letzten Runde. Dann endlich rechts abbiegen. Der letzte Kilometer. Ein Helfer ruft mir zu: gleich hast du es geschafft, es geht nur noch Bergab. Na klasse denke ich, bergauf ist mir lieber… Schließlich die letzten Meter auf das Ziel zu, der Einlauf in die Zielgerade und schließlich in das Zelt mit der Ziellinie und der Zeitmessung. Ich war total happy. Diesen Marathon förmlich bezwungen, das eigene Ziel mit einer Wertungszeit von 4:34h deutlich unterboten und diesem ständigen rauf und runter Stand gehalten. Eine für mich echte Herausforderung war geschafft. Jetzt Duschen und dann schauen, wo Holger steckt. Der wollte eigentlich 3 Rundenlaufen. Zu sehen war er nirgends. Ich geh erstmal duschen und dann schauen wir weiter, dachte ich noch bei. Nach dem Duschen kam er mir dann aus dem Zielzelt entgegen. Total happy und mit einer Zeit von genau 5:00h doch die ganzen 5 Runden absolviert. Starke Leistung!

Das Fazit zu dem Bad Salzuflen Marathon ist schnell gezogen. Sehr gut organisierte Veranstaltung, die Strecke ist was für den Willen und die Landschaft ist toll, auch wenn die Blätter an den Bäumen fehlten :- ) Hier werde ich sicherlich nochmal vorbei schauen, denn es macht Spass hier zu laufen.