Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Emil Zatopek Marathon in Prag - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

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auf in einen heißen Marathon

Emil Zatopek ist zweifelsohne einer der Laufikonen aus den 50ziger und 60ziger Jahren. Er hat „Weisheiten“ wie „Vogel fliegt – Fisch schwimmt – Mensch läuft“ oder „Hier ist die Startlinie, da ist die Ziellinie, dazwischen musst Du laufen“ geprägt. Bekannt geworden als tschechische Lokomotive gewann Emil Zatopek 1952 bei den Olympischen Spielen Gold auf den Strecken 5km, 10km und Marathon. Diesem historischen Sieg gedenken die Tschechen noch heute mit einer Laufreihe, den „Goldenen Emil Zatopek Wochen“.  Jeweils am Tag der Goldmedaillen werden die entsprechenden Strecken in jeweils einer anderen Stadt gelaufen.

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Auf Prag fiel am 27.08.18 die Marathonveranstaltung. Diese beinhaltete auch einen Halbmarathon und einen 10km-Lauf. Eine gute Gelegenheit also, einen Marathon mit einer Städte-Tour zu verbinden. Erlebt habe ich eine tolle Stadt an der Moldau sowie einen meiner „heißesten“ Marathons. Bei 35 Grad macht man sicherlich viel, aber nicht unbedingt einen Marathon laufen.

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Geschichte pur

Startnummernausgabe

Geschichte pur

Wie auch immer, angemeldet ist angemeldet, also ran an den Lauf. Start war um 15.30h zusammen mit dem Halbmarathon, an dem Maria teilnahm. Um 18h sollte dann noch der 10km Lauf folgen. Wir waren eine gute Stunde vorher im Start-/Zielbereich, um in aller Ruhe die Startunterlagen abzuholen und sich ein wenig umzusehen. Schließlich war es mein erster Marathon auf tschechischem Boden, da war es schon interessant, wie alles abläuft.

Schon beim Eintreffen war klar, dass dieser Marathon, der auf einer ca. 3,5km Runde 8mal durch einen angrenzenden Park führte, keine Spass- veranstaltung werden würde. Schon das blosse stehen vor der Startnummernausgabe in praller Sonne lies den Schweiss laufen. Wie soll das bloss erst- mal auf der Strecke werden, dachte ich noch bei mir. Klar war Eines: viel trinken. Schon vor dem Lauf musste der Flüssigkeitspegel im Körper passen.

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vor dem Start Picknig Atmosphäre

noch schnell ein Foto

alles wartete im Schatten

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dann rauf auf die Startlinie

nochmal sammeln

und dann los

Pünktlich um 15.30h ging es dann los. 8 Runden a ca. 5,3km standen auf dem Programm. Gelaufen wurde über einen Rundkurs mit eingebauter Wendepunktgeraden durch einen angrenzenden Park und dann über die Tartanbahn des Stadions bis zum Start/Ziel. Die Parkrunde war schön. Hohe alte Bäume säumten den Weg, im Zentrum befand sich ein kleiner See mit Wasserspiel und weiten Rasenflächen. Die luden zum Relaxen und Freunde treffen ein. Alles Dinge, die jetzt allerdings gerade mal nicht auf dem Programm standen.

Führte der erste Streckenabschnitt noch im Schatten alter Bäume durch den Park, bekam man im weiteren Verlauf immer mehr Sonnenabschnitte mit. Diese veränderten sich im Laufe der Veranstaltung aufgrund des wechselnden Sonnenstandes und brachten auf dieser eigentlich recht überschaubaren Strecke etwas Abwechslung.

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Gegenverkehr gab es auch

Kühl, so nah und doch so fern

Sonne satt

Hintergrund: Zátopeks Läuferkarriere begann 1941. Er entwickelte sich unter Anleitung des Trainers Jan Haluza binnen weniger Jahre zum Ausnahmeathleten und wurde 1945 erstmals nationaler Meister. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London gewann er im 10.000- und 5000-Meter-Lauf eine Gold- bzw. Silbermedaille, und bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki gewann er drei Goldmedaillen. Zudem wurde er dreimal Europameister. Zwischen 1949 und 1955 stellte Zátopek zahlreiche Weltrekorde auf. Im Jahr 1957 trat er vom Hochleistungssport zurück, nachdem er 18 Welt-, 3 olympische und 51 nationale Rekorde aufgestellt hatte.

Quelle und weiterlesen in Wikipedia: Emil Zatopek

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der Kleine wollte auch mitlaufen

und noch mehr Sonne

immer am Wasser entlang und nicht rein

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen um die 35 Grad gab es für mich eigentlich kein Zeitziel. Die ersten drei Runden sollten um die 30min / Runde gelaufen, um dann nach und nach die Geschwindigkeit raus zu nehmen und sich so der Belastung aus der extremen Wärme  anzupassen.

Also los. Die erste Runde war für das Aufnehmen des Laufrhythmus sowie der „Streckensichtung“ reserviert. Nach ca. 2,6km kam eine Verpflegung, vorher ein kleines Teilstück mit einem Wendepunkt und einer scheinbar unbedeutenden Steigung. Die wurde im Laufe der acht Runden gefühlt aber immer höher. Nach der Verpflegung folgte der anstrengenste Teil, weil die Strecke jetzt die meisten sonnigen Abschnitte aufwies. Ein zwei weitere leichte Steigungen sorgten für etwas Abwechslung und so lief es dann.

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da wurde gebaut

schick

und wieder rein ins Stadion

Die ersten zwei Runden mit knapp über 30minuten, dann die dritte Runde mit 34 Minuten. Dann die vierte Runde. Es wurde zäher. Die Sonne brannte unablässig. Lief man vom Schatten in die Sonne merkte man förmlich, wie es in die sprichwörtliche heisse Wand ging. Immer wieder den Puls kontrollieren, dann an die Verpflegung ran. Abkühlung durch kaltes Wasser war eher nicht vorhanden. Alles war warm, der Körper fand kaum Gelegenheit zur Kühlung. Wasser über den Kopf, aufs Laufshirt, auf die Arme. Einen Schwamm in den Nacken und weiter laufen.

Runde 5 begann, wie Runde 4 endete, heiss. Beim Einlaufen auf die Stadionrunde gab es zwar einen Wassersprüher, die Feuchtigkeit verdunstete gefühlt aber schon auf der Stadionrunde. Die lag die ganze Zeit in voller Sonne. Die Tartanbahn war so aufgeheizt, dass auch die noch Wärme abstrahlte. Es war nur heiss. Am Ende von Runde 5 sah ich Maria. Die hatte schon Ihren Halbmarathon in tollen 2:30h geschafft und hielt lauwarmes Wasser bereit. Wir verabredeten für Runde 6 und 7 einen Versorgungspunkt bei ca. Runden-km3,5, was die Distanz zwischen der Versorgungsstation außerhalb und innerhalb des Stadions halbierte und damit im wärmsten Teil für weiteres Wasser sorgt.

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es war heiss auf der Stadionrunde

Wendepunkt für den Geist und den Körper :- )

schöne Ausblicke im Park

Zwischendurch wurde es einmal richtig windig. Kommt Abkühlung? Nein, nur ein kurzes Intermezzo, dass, wie sich später herausstellte, ein Ausläufer eines entfernten Unwetters war und den Startzielbereich zerlegte. Das ganze dauerte nur knapp 10 Minuten, dann folgte wieder Sonne. Alles im allen zu wenig, um für nachhaltige Abkühlung zu sorgen.

Runde6 startet. Wieder Sonne, wieder Wärme. Alles beim alten… Die Strapazen der bis jetzt ca. 26,5km machen sich mehr und mehr bemerkbar. Wieder Puls und Tempo kontrollieren, immer das gleiche Prozedere. Kontrolle ist der beste Schutz vor unnötigen körperlichen Problemen, die bei der Hitze gefährlich werden können. Und die Hitze ist gefühlt im und um den Körper. Aber es geht weiter, immer weiter. Wieder unter den alten Bäumen entlang, den Wendepunkt umlaufen, die Versorgungsstation an laufen, dann in den heißen Streckenteil absolvieren. Maria kommt in Sicht, erst noch Halbmarathon gelaufen, jetzt mein Versorgungscoach. Auch ein anstrengender Job. Dann weiter mit dem Wissen, gleich wieder ins Station, in diesen Hitzekessel laufen zu müssen. Am Eingang steht wieder die Dusche, einmal drunter durch. Kühles Wasser lässt einem eine kleine Gänsehaut über den Körper laufen. Dann die heisse Tartanbahn. Ran an die Versorgung in Start/Ziel und rauf auf die 7. Runde.

In der siebten Runde zur sechsten Runde nichts Neues. Die Belastung spürt man am hohen Puls. Jetzt zeigt sich, ob die Fitness passt. Es ist anstrengend. Die  Gedanken kreisen nur von Streckenabschnitt zu Streckenabschnitt.

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es wurde ruhig auf der letzten Runde und doch heiss

...wie bestellt zum Abschluß, goldenes Licht für die Golden Emil Zatopek Weeks. Emils Goldmedaillien schienen...

Dann die achten Runde. Hurra, nur noch einmal die ca. 5,3km runde, dachte ich bei mir. Ein letztes Mal durch die Sonne. Nochmal sich sammeln und Attacke, nochmal ran an die Strecke, nochmal auf den Laufrhythmus konzentrieren und die sonnigen wie schattigen Passagen durchlaufen. Ein letztes Mal diese warme Wasser an der Versorgung zur Rundenmitte für „Abkühlung“ nutzen und dann weiter Richtung Ziellinie. Ein letztes Mal über die heiße Tartanbahn und schließlich rein ins Ziel. Die Uhr blieb bei 4:53h stehen, dass sich für mich angesichts der heißen Temperaturen wie ein persönlicher Sieg über die tschechische Sonne anfühlte.

Das Fazit ist schnell gezogen: die Parkrunden sind schön für alle, die Rundenlaufen beim Marathon nicht abschrecken. Die Versorgung ist überschaubar. Da zwar etwas Elektrolytgetränke und Cola gereicht wurden, aber keinerlei Salz zur Verfügung stand und das Wasser eher warm als kühl war. Etwas zu wenig feste Nahrung bei der Start/Ziel Versorgung war aber ok. In Summe ist es der geschichtliche Hintergrund, der diesen Lauf interessant macht. Denn Emil Zatopek ist nun mal eine Laufikone und dessen drei olympische Goldmedaillen legendär. Es war mein insgesamt 16. Auslandsmarathon und eine echte Lauferfahrung, die man machen sollte.

... und anschließend Sightseeing in Prag, ein paar Impressionen vom Wochenende in der Moldau - Stadt mit abschließendem Konzert in ein der Marienkirche und viel Geschichte... -Prag ist eine Reise wert und zum Prag Marathon werde ich auch kommen, das ist sicher!

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Prag (tschechisch Praha) ist die Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt der Tschechischen Republik. Mit über 1,2 Millionen Einwohnern belegt Prag den vierzehnten Rang der größten Städte der Europäischen Union. Die Hauptstadt Prag ist eine der 14 Regionen Tschechiens und eine der reichsten Regionen Europas.

Prag ist die historische Hauptstadt Böhmens und war eine bedeutende königliche und kaiserliche Residenzstadt im Heiligen Römischen Reich, besonders unter den Přemysliden, Luxemburgern und Habsburgern. Um 1230 wurde die seit der Frühgeschichte bewohnte Siedlung zu einer königlichen Stadt erhoben und im 14. Jahrhundert als Residenzstadt Karls IV. zu einem politisch-kulturellen Zentrum in Europa.

Quelle und weiterlesen in Wikipedia: Prag

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