Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Köln Marathon in Frack und Zylinder - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

 

Die Idee zur Teilnahme am Köln Marathon wurde bei einem Trainingslaufim Winter geboren. Aber, und das war relativ schnell klar, der Lauf konnte nicht in „normaler“ Laufbekleidung absolviert werden. Da musste schon was Außergewöhnliches her. Da Köln bekanntlich das Sinnbild der rheinischen Frohnatur ist, kam Holger schnell mit der Idee um die sprichwörtliche Ecke, dass wir im Gilde Dress laufen sollten. Gesagt getan. Also waren Frack, schwarze Hose, Blumenschmuck und Zylinder als unser „Laufdress“ schnell entschieden. Einzig die schwarzen Schuhe mussten aus Achtsamkeit vor der Gesundheit den Laufschuhen weichen. Da hatte Holger natürlich auch eine Lösung: er besitzt schwarze Laufschuhe…. Laufschuhe Farbe hin oder her, die Aktion konnte also starten.

Natürlich wurde der Schwarzrock auch im Hinblick auf die bevorstehende Laufbelastung getestet. Dass diese Art der Bekleidung auch höchsten sportlichen Belastungen –und eben nicht „nur“ dem Gildestress- standhalten konnte, erwiess sich schließlich in unserem „Jungfern-Lauf“. Bei strömendem Regen absolvierten wir unsere ersten Laufschritte und hatten anschließend noch ausreichend Kraft, um Gersten-Kalt-Schalen zu stämmen. Es konnte also nichts mehr schief gehen.

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Los ging es am Samstagmorgen in Richtung Köln. Insgesamt waren wir mit 7 Marathonis und  3 Halbmarathonis vom Wildeshauser Lauftreff unterwegs. Nachdem der Samstag für Startunterlagen – Abholung, Stadtbummel und Pasta Essen verplant war, stand der Sonntag komplett im Zeichen von Frack und Zylinder. Schon früh am Morgen, als sich die WLT.Marathongruppe im Hotel sammelte, war unser Schwarzrock Gesprächsthema Nummer eins. Andere Läufer fragten nach dem tiefen Sinn dieser Aktion, woher wir kamen und wollten erstmal mit uns ein Foto machen. Egal ob Hessen oder Baden Württemberg, alle hatten ihren Spass. Ich dachte noch so bei mir ok, draußen wird’s gleich ruhiger. Schließlich sind die Kölner „Verkleidungen“ gewohnt. Aber weit gefehlt. Von der Domplatte, direkt daneben war unser Hotel, bis zum Startbereich, überall wo wir auftauchten waren Frack und Zylinder Aufmerksamkeitsmagneten.

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So ging es also bei blauem Himmel und schönsten, morgendlichen Sonnenschein in Richtung Startgebiet. Hier war bereits mächtig Trubel. Mit insgesamt fast 26.000 Teilnehmern gehört der Köln Marathon zu den großen Laufevents in Köln. Die Halbmarathonis waren bereits um 8.30h auf die Strecke geschickt worden. Wir Marathonis folgten dann in verschiedenen Startblöcken ab 10Uhr.

Pünktlich zum Start zogen Wolken auf, was Holger und mir sehr zu passe kam. Denn schon morgens in der Sonne merkte man, dass sich Frack, Zylinder und schwarze Hose nicht wirklich als Laufbekleidung eigneten. Es fehlte irgendwie die Atmungsaktivität. Obwohl, Atmen konnten wir alle ganz gut, das glich dann einiges aus :- ) Ein „klein wenig“ warm wurde es da schon und das ganz ohne Laufbewegung. Mit zwei leichten Schauern, die sich förmlich in den Frack festzuzuhalten schienen und etwas Wind bei bedecktem Himmel ging es, aus unserer Sicht, im Großen und Ganzen aber mit top Schwarzrock-Wetter durch den Marathon.

Kilometer um Kilometer vergingen. Auf und neben der Strecke mussten wir immer wieder unsere „Aktion“ erklären. Maria, die zwischen uns lief, sorgte mit dem WLT.Shirt für die „Städte - namentliche Einsortierung“. Viele hatten ihre eigenen, interessanten Ideen zu unserem Outfit. Von „zum Standesamt geht’s hinten rechts“ über „wo habt Ihr denn die Braut gelassen“ bis hin zu „Elegant, elegant, so muss man laufen“ war alles dabei. Dazu immer wieder die Überlegungen, ob wir Banker, Wiener Sängerknaben oder Schornsteinfeger seien und die Frage, wo denn Wildeshausen liegt.

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Am Ende wussten alle, was es mit der Wildeshauser Gilde auf sich hat, wo Wildeshausen liegt und das wir eben keine Schornsteinfeger sind. Am besten waren aber die Chinesen, die mit einer großen „Sonderdelegation“ da waren. Die fragten immer höflich nach, ob sie uns denn mal anfassen dürften. Es würde ja Glück bringen. Japaner hingegen  hatten sofort ihre Kamera im Anschlag. Wie sich Klischees doch Bewahrheiten :- ) Naja und an den Verpflegungsständen gab es Sonderapplaus, als wir dort anliefen. Die Helfer hatten ihren Spass mit uns wir mit ihnen. Langweilig wurde es auf den 42,195km definitiv nicht.

Die Idee von Holger, für jeden Schnappschuss der Zuschauer einen Euro in den Zylinder zu werfen, wäre eine sprichwörtliche Schnapsidee geworden. Denn nach geschätzten 20km wäre zumindest ein Zylinder schon voll gewesen. Egal wie, es war Spass pur. Die Kölner feuerten an, feierten und wir alle hatten Spass.

Ganz nebenbei wurde zwischendurch natürlich auch noch gelaufen. Im Hinblick auf unsere Zielzeit war nur geplant, dass wir nichts planen wollten. Es sollte einfach nur Spass machen. Also visierten wir ein gleichmäßiges ruhiges Tempo an, das uns sicher durch diesen schon außergewöhnlichen Marathon bringen sollte. Mit 1:07h / 1:08h / 1:08h / 1:09h waren unsere 10km Zwischenzeiten fast perfekt und gaben ausreichend Gelegenheit, die Party am Rande der Strecke mit zumachen. Die letzten Kilometer hätten dann auch gerne noch länger dauern können. Denn der Zieleinlauf wurde einfach nur geil.

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Das neben der Stimmung der Köln Marathon auch eine tolle Streckenführung zu bieten hatte, wurde einem immer wieder durch tolle Aus- und Einblicke vor Auge geführt. Zunächst ging es über die Deutzer Brücke mit Weitblick über den Rhein. Anschließend entlang des Rheins mit tollem Blick über dessen Ufer, vorbei an den modernen Bauten der Rhein City. Zwischendurch historische Bauwerke. Dann durch engere Gassen der Kölner Wohnviertel, wieder rauf auf die breiten Einfallstraßen, wo sich die Läufer zum Teil durch die Wendepunktstrecken entgegen kamen. Hier war Marathon pur.  Und schließlich die großen Plätze der Rhein - Metropohle mit Rudolf Platz und Neumarkt. Die Lindenthal und die Dürener Straße - die "Kö" von Köln. Vorher Sülz und die Sülzburgstraße – Kölscher geht es nicht. Über allem der Kölner Dom, der über dieser Stadt thront. Es waren schon besondere Momente.

Hin und wieder ging der Blick auch mal nach oben, um zu schauen was Petrus so macht. Der packte wieder sein Läuferherz aus und bescherte uns ein optimales Frack Wetter. Auch wenn es zwischendurch zweimal etwas regnete, es machte nichts. Kühlung muss ja auch sein. Dazu gab es hin und wieder frischen Wind auf den Frack. Es war alles perfekt gerichtet. Und dann wieder ran an die Strecke, wieder eine der unzähligen Samba Gruppen, Sänger, Musikanten gedanklich aufnehmen, die einen mit ordentlich Rhythmus auf die nächsten Kilometer schickten. 

Schließlich abermals am Neumarkt vorbei und in einem Linksschlenker rein in die Innenstadt. Jetzt wurde die Strecke enger, Zuschauer säumten mehr und mehr die Absperrungen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Ziel nicht mehr weit sein konnte. Dann rechts der Dom, der uns ein letztes Mal den Weg wies, es wurde abermals lauter. Schließlich die letzte links Kurve und dann rein in die letzten Meter. Vor uns der rote Teppich, rechts und links die Zuschauer auf den Tribünen, hinter uns der Dom, die Uhr über dem Zielbanner. Totales Gänsehaut – Feeling, in diesen Ziel-Spass-Korridor einzulaufen, Stimmung ohne Ende und schließlich rüber über die Ziellinie und rein ins Glück. Bei 4:48h blieb für Holger, Maria und mich schließlich die Uhr stehen. Völlig nebensächlich und doch so toll, dass wir deutlich unter 5 Stunden geblieben sind.

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Im Ziel ging der Spass weiter. Erstmal holte Holger die Zigarren raus, die stilecht zum Gilde-Dress gehören und man glaubt es kaum, Feuer hatte er auch mit. Also erstmal etwas Rauch produzieren. Kaum waren die an, kamen schon Pressevertreter und wollten alles über die Wildeshauser Gilde und unsere „Kostüme“ wissen. Dann noch ein Bild und schließlich ran an den Kölsch Stand im Versorgungsbereich. Schließlich sagt mein Hausarzt immer: denk dran, viel trinken! An seinen Rat halte ich mich selbstverständlich immer!

Nun habe ich schon so manchen ungewöhnlichen Lauf absolviert, dieser Köln Marathon zusammen mit Holger und Maria in Frack, Zylinder, schwarzer Hose und Blumenschmuck war mit Sicherheit der Außergewöhnlichste.

Die Zahlen und Fakten zum Köln Marathon (Quelle Kölner Stadtanzeiger):

300.000 Zuschauer an der Strecke – 25.918 Läuferaus 84 Nationen auf der Strecke – 2.100 Helfer neben der Strecke

59.000 Bananen, 32.000 Müsliriegel, 10.000 Liter Enegry Drink, 5.000 Äpfel, 4.000 Eierhälften, 22.000 Liter Kölsch, 50kg Flönz (schwach geräucherte Blutwurst aus dem Rheinland) und und und…

Die Kehrseite auch einer Marathonmedaille: Insgesamt wurden 15.000 Tonnen Müll erzeugt, die von den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben mit 80 Mitarbeitern mit 32 Fahrzeugen beseitigt wurden. Die Jungs haben wirklich ganze Arbeit geleistet.

Köln ist das Sinnbild für einen Spass – Marathon. Hier läuft man, weil mal ein tolles Laufevent mit einem besonderen Publikum erleben will und der Köln Marathon liefert Jahr für Jahr. Meine jetzt 4 Teilnahme wird nicht die letzte sein. Ob mit oder ohne Frack, wir werden sehen….

 

Ergebnisse vom Köln Marathon mit 10 Teilnehmern vom Wildeshauser Lauftreff

(Name/AK.Platz/Verein/Strecke/Zeit)

» Dr. Alpers, Janna (GER)

152

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:40:53

» Davedeit, Dennis (GER)

638

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:40:53

» Helms, Andreas (GER)

519

Wildeshauser Lauftreff

Halbmarathon

02:01:56

» Lietz, Ralf (GER)

41

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

03:32:19

» Meyer, Andreas (GER)

601

Wildeshauser Lauftreff

Halbmarathon

02:06:26

» Heuermann, Holger (GER)

667

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:48:54

» Rietkötter, Fritz (GER)

551

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:48:54

» Schmitt, Maria (GER)

103

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:48:54

» Stöver, Frank (GER)

791

Wildeshauser Lauftreff

Halbmarathon

02:06:30

» Thesing, Marc (GER)

417

Wildeshauser Lauftreff

Marathon

04:25:15

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FritzHolgerVon BenHorn
laufende MariaHolgerFritz Norbert Wilhelmi

Quelle Bild: Fotojournalist Ben Horn aus der Kölner Rundschau

Quelle Bild: Wilhelmi-Fotograf.de aus laufen.de -

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Quelle Bilder: www.marathon-fotos.com Zieleinlauf