Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Moormarathon Goldenstedt 2022 ... und zum Schluss eine Stulle - ein Bericht von Fritz Rietkötter

Der Goldenstedter Moormarathon, eigentlich eine Traditionsveranstaltung. Tolle aber sehr anstrengende Laufstrecke, in Teilen nicht so ganz professionell organisiert und mit einer sehr überschaubaren Teilnehmerzahlen. Keine Hektik, kein Startgewusel, kein sich drängendes Läuferfeld. Dafür Ruhe, Gelassenheit, Mooridylle und diese einzigartige Ausstrahlung, die das Areal des Naturinformationszentrum (NIZ) immer wieder ausstrahlt. Landschaftsmarathon, Moormarathon eben.

Die Wetterlage war mit sonnig und in Teilen bewölkt vorher gesagt. Max 23 Grad sollte es werden. Also gute Voraussetzungen, um in den Moorweiten die Fitness auf einer anspruchsvollen Laufstrecke zu testen. Anspruchsvoll, weil die Wegstrecke zwischen holprigem Wanderweg, normalem Straßenbelag, Wald- und Heidewegen wechselte. Dazu die Lunken, die bei Regen eher mit Wasser gefüllt sind, diesmal, aufgrund der

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Trockenheit, aber ein Mull-Loch waren. Etwas Wald wechselt mit weiten Moorlandschaften. Dann wieder Strecken mit Betonplatten, die die volle Konzentration beim Auftritt erfordern. Vom sprichwörtlichen abschalten und laufen lassen, wie bei Stadtmarathons, war hier eindeutig abzuraten. Dafür gab es Natur pur, weite Blicke übers Moor, silber glänzende Wasserflächen und eine wenig „bevölkerte“ Laufstrecke.

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Mit diesen Erwartungen ging es also um 9.00h auf die Strecke. Als erstes einmal ums NIZ. Dabei gab es gleich einen kurzweiligen Einblick dessen, was einem lauftechnisch erwarten sollte. Mullige Bereiche, wo man wie in einem Pudding einsank, Lunken und zum Teil nicht trittsicher Untergrund. Dazu die Moorlandschaft im Morgenlicht. Also zunächst einmal per Minirunde ums NIZ umzu und dann raus ins Moor, um die beiden Hauptrundenrunden zu absolvieren. Als wir am Startpunkt hinterm NIZ im Verlauf dieser Minirunde wieder vorbei kamen, wurden gerade die Walkergenau uns Läuferfeld Marathon/Halbmarathon gestartet. Sicherlich nicht ganz glücklich vom Veranstalter organsiert.

Vom NIZ ging es zunächst über eine lange Gerade –die für mich gefühlt nicht enden wollte- ins Moor. Hier hiess es zunächst einmal,  Laufrhythmus aufnehmen und die eigene Geschwindigkeit finden. Anvisiert waren 4:30h. Dazu die ersten 20km mit einem Schnitt von 6:00min/km und beim zweiten Durchlauf der Hauptrunde alles etwas ruhiger angehen. Dies war aus dem Grund schon anzuraten, da die zu erwartenden höheren Temperaturen auf dem letzten Teil der  Hauptrunde stets für eine wesentliche Belastung sorgten. So zumindest meine Erfahrung aus den letzten sechs Teilnahmen am Moormarathon. Vorweg genommen kann man festhalten: es war auch diesmal so.

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So ging es also ins Moor. Der weite Blick über die Moor- und die silber glänzenden Wasserflächen waren schon toll. Man war direkt von dieser einzigartigen Ruhe und diesem besonderen Ambiente ergriffen. Lies die Gedanken laufen, zwischendurch immer wieder der Blick auf die Wegstrecke. Immer wieder durch diese Lunken. Tritt rein in die Lunke und mit Kraft wieder raus. Dann eine Verpflegungsstelle und von da aus in Richtung des asphaltierten Teils der Laufstrecke. Endlich einen ruhigen Laufrhythmus durchziehen, den Blick uneingeschränkt über die Wiesen und Felder gleiten lassen, das wechselnde Landschaftsbild beobachten, Laufen macht Spass. Hier läuft es ruhig und rund. Vorbei an einem Bauernhof, wo sich die Kühe wenig beim Fressen stören liesen, dann wieder auf etwas unebenere Straßeteile mit Pflasterbelag und schließlich in einem rechts Knick abermals rein ins Moor.

Vorher nochmal kurz Verpflegung aufnehmen und für Kühlung sorgen, denn es war mittlerweile schon recht warm geworden. Außerdem folgte jetzt der zweifelsfrei anspruchsvollste Teil der Strecke. Erst etwas Wald mit, na klar, jede Menge Lunken, und dann raus in die Heide- und Moorlandschaft. Der Weg war kaum als Weg zu erkennen, es ging durch Knie hohe Binsen, über Graswerk und na klar, durch mullige Lunken. Mal mit Mull, mal ohne Mull. Egal wie, die Lunken unterbinden jeden Laufrythmus und kosten jede Menge Kraft. Zudem folgte jetzt auch der windigste Streckenabschnitt. Hier kommt generell der Wind von vorne. Man könnte denken, wie so häufig im Leben… Dazu die unebene Wegstrecke, Moormarathon „at its best“. Wichtig war nur eines, die Konzentration hoch halten und schauen, wohin man tritt und dabei die Füße immer schön hoch nehmen. Der Grund lag in den mittlerweile auf der Strecke befindlichen Betonplatten. Uneben, zum Teil etwas hoch stehend und na klar, mit der einen oder anderen Lunke. Diesmal aber ohne Mull, oder habe ich es nur nicht gemerkt? Egal, aufpassen und laufen, denn es geht weiter immer weiter.

 Rechts und links die Weite des Moores, von vorne weiterhin Wind und von oben Sonne. So hat jede Strecke ihre Besonderheiten und High Lights.

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Klar war aber auch, dass es auf der zweiten Runde hier nochmals durchging und so weiss man, was einem noch erwartet. Kleiner Unterschied zur zweiten Runde, Kraft und Konzentration sind dann schon mächtige angegriffen.

Egal, so hat auch dieser Teil irgendwann ein Ende und es geht wieder Richtung NIZ. Dort einmal links und anschließend rauf auf die zweite Runde. Jetzt wurde es ruhiger. Waren auf dem ersten Teil die Halbmarathonis noch mit auf der Strecke, kamen auf der zweiten Runde zwar nochmals die Läufer der 8km Runde dazu, dann wurde es aber ruhig.

Weder vor einem noch hinter einem waren Läufer in Sicht. Hin und wieder knatterte die Feuerwehr mit einem Quart durchs Moor und versprühte das Gefühl der Sicherheit, falls eben doch mal was passieren sollte. Für den letzten Abschnitt hiess es also: totale Ruhe, nur Konzentration auf das Laufen, auf die Laufzeit. Ruhig und rund die Kilometer abspulen. Wieder rauf auf den schwierigen Teil der Strecke, wieder durch die Lunken, über die Betonplatten durch die Binsen, entlang der Heide und Moorflächen. Zwischendurch mal ein Blick auf die Uhr zur Kontrolle von Puls und Geschwindigkeit. Mittlerweile merkt man die Oberschenkel. Wie immer um km35 kommt die Frage, was machst Du hier eigentlich? Antwort: laufen. Wieder Pulskontrolle, die Sonne schien und Petrus wollte das Moor von seiner schönen Seite zeigen. Trotzdem, immer auf die Wegbeschaffenheit konzentrieren. Weiter laufen, Konzentation zusammen halten

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So ging es auf die letzte Gerade, auf die letzten Meter. Das NIZ kam abermals in Sicht und von weitem sah man das Zieltor. Schließlich blieb die Uhr bei 4:29:02h stehen, fast auf den Punkt genau. Ein wiedermal toller aber anspruchsvoller Landschaftslauf nahm erfolgreich ein Ende.

Wie in den vergangenen Jahren bleibt auch diesmal das Fazit, dass die Strecke klasse, die Organisation solide und die Teilnehmerzahl überschaubar ist. Woran die geringen Teilnehmerzahlen  liegen mögen, habe ich im Zielbereich noch mit einem Mitglied des Orga Teams diskutiert. Um den Lauf erfolgreich in die Zukunft zu bringen, ist sicherlich einiges zu überdenken. Wie auch immer, Laufen soll Spass machen und den findet man hier garantiert.

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und zum Schluss eine Stulle :- )

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