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20. Münster Marathon 2022 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Keine Frage, der 20. Münster Marathon hat wieder alle Erwartungen übertroffen. Mein 150zister Marathon/Ultramarathon sollte da stattfinden, wo mein erster vor 18 Jahren und mein hundertster Marathon vor 8 Jahren stattfand. Man könnte auch sagen, an historischer Stätte.

Mit über 9.200 Teilnehmern gab es in Münster nicht nur einen Teilnehmerrekord. Auch die Zahlen „am Rande“ sind immer beeindruckend: 1.400 HelferInnen im Einsatz, 300 Künstler an der Strecke (ohne die ganzen Freizeit-Bands bei den Nachbarschaftsfesten!!), 2.000 Liter Cola, 1,3to Bananen, 2.700 Liter Isogetränke, 90 Einsatzkräfte von Malteser, Johanniter, DRK, Arbeiter-Samariterbund, Feuerwehr und techn. Hilfswerk sowie tausende Zuschauer an der Strecke. Damit ist der Rahmen dieses Marathons schon mehr als beeindruckend.

Pünktlich um 9h fiel der Startschuss zu einem Marathon, der hoch emotional und außergewöhnlich werden sollte. Schon auf den ersten Kilometern, die von dichten Zuschauerreihen gesäumt wurden, merkte man, dass der Münster Marathon von der ganzen Stadt getragen wird. Gut gelaunte, applaudierende Menschen schickten das Läuferfeld auf die Reise um und durch Münster. Eine 42,195km Laufstrecke, die Innenstadt, Sehenswürdigkeiten, Wohn- und Geschäftsviertel sowie Landschaft miteinander verbindet.

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Nach den ersten 15km, die durch die Innenstadt, Fußgängerzone und Wallanlagen führten, ging es raus nach Nienberge, Roxel und Gievenbeck. Hier, in den Vororten von Münster, steppte dann auch der sprichwörtliche Bär. Nachbarschaftsfeste, Frühstücken an der Laufstrecke und jede Menge Musik und gute Laune sorgten für einen bunten, abwechslungsreichen Rahmen und motivierten uns Läufer immer wieder, dran zu bleiben.

Vergingen die ersten 10 bis 15km durch die Innenstadt von Münster noch vornehmlich damit, die schönen „Ecken“ von Münster zu durchlaufen sowie unterschiedliche Perspektiven auf den Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erleben, stand gleichzeitig fest, dass es ab km 18 bis km 37 noch anstrengend werden sollte.

Denn bei aller Lust am Marathon ist und besteht diese Streckenlänge nunmal nicht alleine aus Spass und Aussicht genießen. Sie bedeutet auch Laufen, Anstrengung, Einteilung der Kräfte sowie bewusstes Aufnehmen aller Körpersignale, um die Marathonanstrengungen zu kanalisieren.

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Somit galt es auf den ersten 15km am kühleren Morgen, das Tempo hoch zu halten. Geplant waren bis zur Halbmarathonmarke ein Schnitt um die 6:00min/km, was eine Durchlaufzeit von ca. 2:05h bedeutet. Danach das anstrengende Stück zwischen Nienberge, Roxel und Gievenbeck mit möglichst gleichem Tempo an- gehen, um schließlich ausreichend Zeit für die letzten 6km zu haben. Denn die waren mit verschiedenen „Power-Points“ gespickt und boten jede Menge Spass und gute Laune an der Stecke. Rauskommen würde so eine Zielzeit von um die 4:30h. Also ran an die Kilometer. Morgens, als es noch frisch war, zogen die Kilometer fast unmerklich dahin. Hin und wieder der Blick auf die Uhr. Lauftempo kontrollieren, um den Rhythmus zu finden. Die Zeiten passen. 30min für 5km, 1h für 10km und so weiter. Dann wieder der Blick auf Münster, auf die Mitläufer. Innenstadt, Aasee, Wallanlagen, Musik in den Power-Points. Schön ist hier. Der Puls läuft ruhig, die Temperaturen passen. Laufen macht Spass.

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Also weiter richtig Nienberge. Jetzt, so bei km18, geht es aus der Stadt raus und der Landschaftsteil des Marathons beginnt. Ein paar Bauernhöfe, Wald, Felder, Landstraße. Und egal wohin man kommt, Zuschauer am Wegesrand. Viele Radfahrer, Münster ist die Radfahrhauptstadt in Deutschland, nahmen den Marathon als Ausflugziel und sorgten ihrerseits für Stimmung. Verrückt, diese Münsteraner. Immer wieder Klatschen, Anfeuerung. Tempokontrolle beim Halbmarathon. 2:05h. Punktladung. Jetzt, so um Kilometer 23 geht es über Landstraßen Richtung Roxel. Landschaft anschauen, Staffelläufer überholen, Puls kontrollieren. Die Laufgedanken schweifen lassen. Immerhin der 150. Marathon, da gibt es viele Erinnerungen, die einem durch den Kopf gehen.

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Dann rein nach Roxel. Zeit bei Kilometer 30 lag im Lot mit 3:02h. Jetzt rauf auf die breite Landstraße Richtung Münster Zentrum. Es wurde warm und so kam, was kommen musste. Um km31 begann, was immer beginnt, Marathon wird zur Arbeit. Eines ist und bleibt klar: Marathon ist nicht nur Spass, Marathon ist auch Anstrengung. Imme wieder im Kopf an der geplanten Zeit, am geplanten Lauftempo dranbleiben. Es wurde wärmer und der Schweiß läuft. Kilometer abspulen, Kopf ausschalten, aufs Laufen konzentrieren. Einen Schritt nach dem anderen und bloss keinen vergessen. Wieder eine dieser langen, fast unmerklichen Steigungen. Blick auf die Uhr, Kopf sagt klasse, Beine sagen laufen. Also: es geht weiter, immer weiter.

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Dann rein nach Gievenbeck. Hier beginnen die Genießkilometer. Straßenfeste, applaudierende Zuschauer, Spass an und auf der Strecke. Die Grills versprühen diesen eindeutigen Duft. Ich kriege Hunger. Wieder Musik, feiernde Menschen. Schließlich Km40, Zeit für ein Erinnerungsfoto, kurze Zeit später einer der schönsten Power Points am Aasee. Auch für ein Reggae – Tanz ist Zeit, na klar. Alles liegt im Zeitplan, deswegen darf es hier auch länger dauern. Dann Samba – Klänge, Fabelwesen, Zuschauer… ach ja, laufen musste ich auch noch. Also ran an die letzten Meter und den absoluten Höhepunkt, den Zielkorridor. Von weitem hörte man schon die Bühne im Zielbereich. Die Zuschauerreihen wurden dichter. Der rote Teppich kam in Sicht, Gänsehaut Feeling pur. Zum 150zigsten Mal durch

einen Marathon und dieses Gefühl am Ende der 42,195km ist wie beim ersten Marathon, einfach Geil. Jeder Trainingskilometer wird hier belohnt. Aus dem Lautsprecher kamen Glückwünsche des Moderators zu meinem 150, da bin ich schon ergriffen. Der Zielkorridor fühlte sich ewig lang an. Rechts und links die Fassaden der Altstadt, dahinter die Kirche, über allem die kleinen Fähnchen, die Musik, die Zuschauer mehr geht nicht.

Dann die Ziellinie und die Gewissheit, dass es wieder Spass gemacht hat. Mit 4:31h blieb die Zeit wieder auf den Punkt genau im Plan stehen, was den 93 AK-Platz M55 bedeutet und somit hieß, locker in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes angekommen zu sein. Verpflegung im Zielbereich, Gedanken laufen lassen und zum Schluß ein Spiegelei mit Schinken auf Brot, was will man mehr….

Der Münster Marathon ist und bleibt ein Vorzeigemarathon. Eine ganze Stadt lebt und trägt diesen Marathon. Dazu eine perfekte Organisation, jede Menge Spass und gute Laune. Hier lebt Marathon oder ein Zitat aus der örtlichen Presse: „Der Mythos Marathon lebt in Münster“.

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