Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Marathon “Rund um Wellen” - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Gründe, einen Marathon zu laufen, gibt es zweifelsohne viele. Veranstaltungen, um diese in die Tat umzusetzen, vermutlich noch mehr. Einer dieser auf den ersten Blick vielen Marathonveranstaltungen im jährlichen Kalender, ist der Marathon rund um Wellen. Eine kleine Veranstaltung rund um ein 400 Seelen – Dorf. Schaut man dann aber genauer hin, findet man schnell die eine oder andere Besonderheit.

Eine dieser Besonderheiten ist sicherlich die Tatsache, dass es sich um den viertältesten Marathon in Deutschland handelt, der in diesem Jahr zum 48zigsten Mal ausgetragen wurden. Eine weitere Besonderheit wird dann auf der Homepage versprochen: ein Lauf, „wo sich gerade so viel ändern soll, wie die Sicherheit es erfordert“ oder ein Lauf nach dem Motto „old school“. Grund genug, die Laufschuhe einzupacken und mal vorbei zu schauen.

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ein toller Lauf, der Wellen Marathon

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Morgens im Start / Zielbereich auf dem Sportplatz in Wellen, da ist die Welt noch in Ordnung

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kurz vor dem Start, das Läuferfeld sammelt sich

immer gerade aus...

es klappert die Mühle auch ohne Bach :- )

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mit oder ohne Schuhe, egal es wird gelaufen

Zeit für Ruhe und die eigenen Gedanken

und noch mehr Zeit und Ruhe

Am Samstag den Lauf im Internet gefunden und spontan entschieden, am Sonntag zu starten. So klingelte also Sonntag Morgen um 5h der Wecker und um kurz nach 7.00h stand ich bereits auf dem Parkplatz der Laufveranstaltung. Der ruhiger Sonntag Morgen, der mit einem herrlichen Sonnenaufgang über dem Veranstaltungsgelände lag. Die vereinzelt eintreffenden Läufer, die in aller Ruhe ihre Arbeit machenden Helfer des Orga Teams. Mir fiel sofort wieder deren Homepage ein wo es hieß, „hier sei die Zeit ein klein bisschen stehen geblieben“. Egal, erstmal in aller Ruhe anmelden, dann die eintreffenden Läufer beobachten und den einen oder anderen Schnack halten. Wir Läufer sind ja –hin und wieder- sehr kommunikativ. Einige bekannte Läufer fanden sich auch ein, was die Zeit bis zum Start schließlich in netter Plauschrunde wie im Fluge vergehen lies.

Pünktlich um 8.00h startete der Marathon. Es ging zweimal um Wellen. Die Strecke war, bis auf zwei leichte Steigungen, absolut eben. Ein sonniger Sonntag Morgen, der den idealen Rahmen für diesen Lauf bot und eine Landschaft rund um Wellen, die einige Weit- Ausblicke zu bieten hatte. Es war also angerichtet.

Nach dem Start auf dem Sportplatz führte die Strecke erst kurz durch das Dorf, um dann nach links abzuknicken und schließlich in einen reinen Landschaftslauf zu münden.

Die Sonne schien durch die Bäume, das Spiel aus Licht und Schatten, das sich über die Wege der Strecke legte, ergab viele spannende Bilder und sich gelegentlich öffnende Perspektiven in die Weite der Landschaft boten viele Möglichkeiten, um einfach den Blick schweifen zu lassen. Schon zu Beginn zeigte die Streckenführung, worum es heute ging: um einen reinen Landschaftslauf.

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wo gibt es noh Tischdecken bei der Versorgung?

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und wieder eine schöne -ruhige- Straße

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auch der Blick n die Weite lohnt

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schön, wenn die Sonne durch die Blätter scheint

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bunte Abwechslung

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und dann wieder lange nichts, rein gar nichts

Also erstmal den Rhythmus finden, die Geschwindigkeit einpendeln und Stück für Stück in den Lauf finden.Das gesamte Läuferfeld zog sich schon zu beginn schnell auseinander. Ich landete in einer kleinen Gruppe aus 6 Läufern, die sich aber auch bald auflöste. Also ging es alleine weiter. Einige vor mir Laufende kamen hin und wieder auf den langen Geraden in Sicht aber irgendwie war man für sich. Alleine auf den langen Geraden, alleine mit sich und den eigenen Gedanken, alleine mit der Sonne, dem Licht-Schatte-Spiel und den Kühen auf den Weiden oder in den Ställen.

Was anderes gab es nicht. Keine Radfahrer, keine Spaziergänger, kein Autoverkehr. Die Zeit schien hier tatsächlich ein klein bischen (mehr) stehen geblieben zu sein. Hin und wieder der Blick auf die Uhr, immer knapp unter einem 6:00min/km Schnitt sollte das Tempo auf der ersten Runde gehalten werden. Da es zwei Runden waren, konnte die zweite dann etwas ruhiger gelaufen werden, wobei die 4:12h schon als Zielzeit stehen sollten. Wieder Puls kontrollieren, wieder die Ruhe genießen. Schließlich tauchte wieder eine Versorgungsstation auf. Auch hier eine kleine Besonderheit: Es gab eine Tischdecke auf dem Tisch der Stadion! Wo gibt es das sonst? …wohl nur in Wellen…

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Sonne und Schatten, ein tolles Spiel

Kopfsteinpflaster, sieht schöner aus als es ist

Knusperhäuschen saniert....

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kein Läuferfeld...

beschauliche Allee

Fans mit großer Nase, aufmerksam waren die! :- )

Und wieder rein in die Einsamkeit des Laufens. Schritt um Schritt, nichts was ablenkt, es sei denn, man schaut mal genauer hin. Dann staunt man nicht schlecht: es gibt hier einen weißen Hirschen, einen weißen Hahn und oh Schreck, ein weißes Schwein. Nee, ein Piggy – Baby, denn so groß war die Sau noch nicht… Da kann man schon mal an sich selber zweifeln. Ist das jetzt das Robinson – Syndrom? Ach egal, weiter… :- )  Irgendwann war es dann mit der Einsamkeit vorbei. Freitag -äh Klaus aus Winsen- schloß zu mir auf.

Trieb uns da jetzt die Einsamkeit zusammen? Nein, definitiv nicht. Ein netter Läufer aus Winsen. Zu erzählen gab es viel und auf der zweiten Runde taten wir uns schließlich zusammen, um gemeinsam den Kampf gegen die Uhr aufzunehmen. Denn die anvisierte Zielzeit sollte ja erreicht werden.

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Wenn man zu lange alleine läuft, sieht man irgendwann komische Tier: weißen Hirsch, weißen Hahn, weißes Piggy-Baby. Woran das wohl liegt.....  :- )

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Also wieder die langen Geraden entlang, über verschlungene Wiesen- und Waldwege, durch die bekannten Licht-und-Schatten-Spiele, eben einmal rum um Wellen. Dabei die zwei Steigungen absolvieren und an den Verpflegungsstationen für Stärkung sorgen. Schließlich kommt es, wie es immer kommen muss, irgendwann kommt auch hier die Ziellinie in Sicht. Mit 4:10:58h lag die Finisherzeit genau auf dem anvisierten Punkt. Eine wiedermal gute Zeit für mich, die mir den zweiten Platz in der Altersklasse einbrachte.

Das Fazit zu diesem old-school-Lauf ist durchweg positiv. Eine sehr familiäre Veranstaltung, eine super tolle Strecke und das

eingehaltene Veranstalter-Versprechen, dass sich hier wenig ändert, um sich auf das wesentlich zu konzentrieren, auf das Laufen.

Der Marathon rund um Wellen ist zweifelsohne ein Kult-Lauf, der zum guten Schluß auch noch eine Überraschung bereit hielt: eine auf einer alten Triumpf-Adler Schreibmaschine erstellte Urkunde. Von Hand unterschrieben und mit einem aufgeklebten Läufermotiv versehen. Die mit Abstand schönste Urkunde meiner nunmehr fast 120 Marathon- / Ultra- marathon – Läufe. Hier werde ich wieder kommen, ganz bestimmt!

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Man ist rund um Wellen für sich und Zeit, die Konzentration auf das Wesentliche zu lenken, was das auch immer sein mag....

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Wildeshausen und Winsen, wir haben gemeinsam gegen die Uhr gewonnen. Es Spass gemacht!