Halb-Marathon-Erfahrung eines absoluten Anti-Läufer-Typs oder was nach 9 Monaten Training alles möglich ist!
Im März 2004 mit ein wenig Lauferfahrung zum WLT gestoßen, war mein vorrangiges Ziel, mich zwei- bis dreimal in der Woche sportlich zu betätigen. Da Laufen zu den unkompliziertesten Sportarten gehört (keine Abhängigkeit von Hallenzeiten oder Mannschaftskollegen oder sonstigen Unwägbarkeiten), habe ich mich in der Vergangenheit immer wieder hierfür Laufen entschieden. Dies allerdings nie mit wirklichen Erfolgen, da das regelmäßige Laufen all zu oft auf der Strecke blieb wegen „was auch immer“ (im Zweifel natürlich Bequemlichkeit!).
Als ich von dem Angebot des Lauftreffs erfuhr, sah ich meine große Chance, das gesteckte Ziel der Regelmäßigkeit zu erreichen. Mehr wollte ich ja gar nicht! Aber dann kam die Gruppe und die ihr ganz eigenen Gesetze. Plötzlich war es nicht mehr mit einer Stunde getan, irgendwann lief man 1 ½ Stunden und dann – ohne vorherige Ankündigung und damit indirekt „gezwungen“ – waren es schon 1 ¾ Stunden! Tja, und dann kam im Spätsommer der Anruf einer Freundin, dass im Herbst der erste Marathon auf Mallorca stattfinden soll, an dem sie teilnehmen wolle. Dort sei auch ein Halbmarathon geplant, den ich ja dann laufen könne! Bezüglich der mir gestellten Aufgabe schüttelte ich mich vor Lachen, sagte aber zu, auf jeden Fall eine Woche Urlaub mit ihr zu machen! Nun ja, und nun das mit der Gruppendynamik, wollte der Rest der Gruppe doch im August schon einen Halbmarathon in Goldenstedt laufen (siehe separater Bericht) – ja, sollte ich denn da hinten anstehen?! Ein bisschen Ehrgeiz entstand doch unerwarteter Weise. So wurden zwei, drei längere Laufeinheiten eingeschoben, um zu testen, ob es denn überhaupt möglich ist, 2 bis 2 ½ Stunden zu laufen, ohne zu sterben und siehe da, es funktionierte! Also habe ich mich doch angemeldet, so dass wir Mitte Oktober für eine Woche Urlaub mit Laufeinheit ab Hannover starteten!
Was soll ich sagen? Ein tolles Erlebnis! Wenngleich es mal wieder den einen oder anderen Kritiker an der Veranstaltung gab, so muss man doch unterm Strich sagen, dass es insgesamt eine gute Veranstaltung war – für die Hitze kann man den Mallorquiner nun wirklich nicht zur Verantwortung ziehen und das die Organisatoren erst am Vorabend die Strecke endgültig vermessen haben – was erwarten wir, dafür lebt der Spanier insgesamt vielleicht etwas ruhiger als wir!
Und meine persönliche Lauferfahrung? Das (dann doch heimlich gesteckte) Ziel, unter 2 ½ Stunden im Ziel anzukommen, habe ich geschafft. Vielleicht wären auch noch ein paar Minuten weniger möglich gewesen, wäre es nicht (aus Sicht eines Norddeutschen) ständig ein bisschen bergauf und bergab gegangen, – der Lauf durch Palma (ca. 10 km der Strecke) lenkte jedoch von den Schmerzen und den Gedanken über die „Steigungen“ ab und ließ das ganze zu einem tollen Lauferlebnis werden. Und das gesetzte Ziel erreicht zu haben, machte dann doch ein wenig stolz, hätte ich doch Anfang des Jahres im Leben nicht daran geglaubt, dass nur durch das regelmäßige Laufen (in der Regel nicht öfter als zweimal) solch eine Leistung (bezüglich der Strecke, über Zeiten rede ich in dem Stadium nicht) möglich ist!!! Und das, wie ich eingangs sagte, als klassischer Anti-Läufer!
Mein Fazit: Für mich ist das Laufen in der Gruppe der Schlüssel zu meinem persönlichen
Erfolg und mein Motivator, dieses auch weiter zu tun!
Und in Sachen „Mallorca-Marathon“ kann ich diesen insoweit weiterempfehlen, als dass sich dieser hervorragend mit einem Urlaub auf Deutschlands „beliebtester Ferieninsel“ kombinieren lässt, so dass auch für vielleicht Mitreisende Partner/ Familienmitglieder nicht nur die Lauferei im Vordergrund stehen muss! Wenn dann vielleicht noch etwas an der Streckenführung geändert wird (speziell für die Marathonläufer war es aufgrund der Tatsache, dass sie 24 km in der prallen Sonne laufen mussten und das ab Kilometer 17, eine ziemliche Tortour), ist es auch vom Läuferischen ein schöner Lauf!
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