Eifelmarathon

Hier gibt es die Laufberichte vom Eifelmarathon:

  • 2012  Zielzeit 4:09Std.
  • 2010  Zielzeit 4:02Std.
  • 2005  Zielzeit 4:08Std.

Eifelmarathon am 10.06.12 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Marathonwochenende heisst immer auch Entspannung und Kennenlernen der Region. Nun ist die Eifel für mich wahrlich kein unbekanntes Pflaster, aber zu entdecken gibt es dennoch immer wieder etwas. Im Falle dieses Marathonwochenendes, das lauftechnisch ganz im Zeichen der Vorbereitung auf den großen 100km UltraMarathon dieser Saison steht, bezieht sich das „Kennen lernen der Region“ auf Aachen.

Also geht es Samstag früh morgens los. Erst in Richtung Aachen, um die Stadt, den Dom und die Leckereien der Stadt zu erkunden und schließlich am Nachmittag in die Eifler Berge, wo in Waxweiler das obligatorische Startnunmmern – Abholen ansteht. Übernachtet wird in Bleialf mit, -natürlich- dem TV-Event Fussball-Euro Deutschland vs Portugal.

Waxw12MaFr
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Der Marathon-Tag startet wie gewohnt mit der Frage: wie mag das Wetter werden? Die Wetterberichte der letzten Tage waren doch sehr widersprüchlich und versprachen von sonnig-warm bis regnerisch-kühl alles. Da sich in der Eifel die Wetterlage sehr schnell ändern kann, aber zumindest für den Sonntag Vormittag sonniges Wetter angekündigt ist, entscheide ich mich für die „frische“ Kleidervariante. Im Nachgang betrachtet, auch die absolut richtige Wahl, denn zum Eifelmarathon zeigte die Eifel ihre sonnige Seite mit Temperaturen um die 20Grad. Es sollte richtig toll werden!

Alles beginnt aber, wie immer, mit dem Startschuss und davor mit dem Eintauchen in die LäuferMenge im Start/Zielbereich. Wie die Organisation mitteilt, verzeichnet der Eifelmarathon auch in diesem Jahr wieder eine steigende Teilnehmerzahl zum Vorjahr und kam incl. der Nachmeldungen schließlich wieder auf einen neuen Teilnehmerrekord. Das merkt man auch, denn es wurde eng rund um das Gemeinschaftshaus Waxweiler. Es ist stets interessant zu sehen, wer sich da wieder alles eingefindet. Diese Veranstaltung glänzt mit super toller Strecke, einer Top Organisation und dem Charme einer familiären Veranstaltung, an der sich die ganze Region beteiligt. Immerhin sind 12 Vereine im Eifelmarathon e.V. zusammengeschlossen und die haben wieder eine super Arbeit gemacht.

Pünktlich um 9.00Uhr fällt dann der Startschuss. Maria, die als Halbmarathon – Starter noch den anfeuernden Zuschauer am Streckenrand abgab, wurde gegen 9.10 mit dem Busshuttle zum Start auf die Burg Hamm gebracht, wo es um 9.50Uhr auch für Sie heisst: auf geht’s durch die Eifel!

Mit dem Startschuss geht es endlich auf die Strecke. Nach 200m in die erste Linkskurve und dann rein in die erste langgezogene Steigung. Hier in Waxweiler ist keine Zeit für Warmlaufen, Rhythmus finden und andere „Spielchen“, hier geht es sofort zur Sache für einem Flachlandläufer aus der

Norddeutschen Tiefebener, wie ich es bin. Also ran an die Strecke und Tempo aufnehmen. Auf den ersten Kilometern ist dennoch immer etwas Zeit für den einen oder anderen Schnack mit den Läufern. Ein Holländer erzählt, dass er das erste Mal dabei sei. Ein Anderer, dass er hier endlich mal unter 4:30Std ankommen möchte.

Nach dem Wendepunkt bei km3 geht es schließlich zurück Richtung Waxweiler. Jetzt sind auch die 10km-Läufer auf der Strecke, die uns entgegen kommen. Nachdem wir die Start-/Ziel-Strecke in der Ortsmitte passieren, geht es raus in die Eifler Berge. Nun, nach ca. 7km, startet der eigentliche Eifelmarathon. Hier genießt man herrliche Ausblicke über Täler und Berge, hier taucht man ein in die Natur. Wälder, Wiesen, Flüsschen, kleine Dörfer und schließlich, als sprichwörtlicher, wie gefühlt geographischer Höhepunkte, die Burg Hamm und anschließend der Stausee Bitburg.

Eifelmarathon ist neben Natur pur auch und vor allem ein anstrengender Lauf. Mit seinen Steigungen und Gefällstrecken auf teilweise schotterigen Untergrund verlangt er dem Körper alles ab. Von Waxweiler geht es mit einigen Anstiegen erst hoch nach Niederpierscheid und dann mit einigen Steigungen und abschüssigen Streckenteilen in Richtung Burg Hamm. Im Wald bei ca. km15 bekommt man dann schon einen Vorgeschmack dessen, was einem auf dem Rückweg erwarten wird. Es geht über knapp 2km teilweise stark bergab, also auf dem Rückweg ein gutes Stück hoch. Wie sagt Maria zu diesem Bereich, den sie als Halbmarathoni „nur erklettern“ durfte. „Hier ist es von Vorteil, eine Bergziege zu sein.“ Wenn das eine Eifelanerin schon sagt

Kurz vor Burg Hamm kam mir Maria im Läuferfeld der Halbmarathonis entgegen. Gut gelaunt und in ein Gespräch mit einer anderen Eifler Läuferin verstrickt, lächelte sie noch. Das würde ihr aber noch vergehen, dachte ich noch so bei mir und machte schnell ein Beweisfoto.

Auf der Bug Hamm gab es dann einen tollen Höhepunkt der Strecke. Hier, wo sowieso schon durch die Burg ein Bilderbuchrahmen geschaffen ist, spielt zusätzlich eine Dudelsack-Gruppe und verbreitet echtes Gänsehaut – Feeling. Klasse dachte ich, so macht Marathon Spass, wohlwissend, dass die eigentlichen Marathonstrapazen erst in ca. 10km anfangen. Anschließend um den Bitburger Stausee und abermals durch die Burg. Nochmal etwas bergab und dann rein in die 16km Tortur Richtung Waxweiler.

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Quelle: Bildagentur Wenning

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Quelle: Bildagentur Wenning

Nun, bei km 24 geht es richtig zur Sache. Hinter Echtershausen folgt ein Anstieg dem Nächsten. Der Puls hämmert, der ganze Körper ist mit Laufen beschäftigt. Hier mussten bereits einige Läufer dem hohen Anfangstempo Tribute zollen und legten immer wieder Gehpausen ein. Ein um anderen Sackte ich ein, was auch für die eigne Motivation sehr gut war. Und dann kam, was unausweichlich kommen musste.

Zwischen km31 und 34 geht es zur „Napoleonseiche“ (die ist mir vor lauter Bäumen im Wald aber gar nicht aufgefallen) den Berg hoch. Hier schlägt das Herz am Anschlag. Jeder Schritt schmerzte in den Oberschenkeln. Die Lunge kann gar nicht soviel Sauerstoff bereit stellen, wie eigentlich gebraucht wird. Am Hang stehen einige Läufer und musste Luft holen. Ich dachte mir nur Eines: Hier wirst Du nicht stehen bleiben, egal wie aber da geht es ohne Unterbrechung rauf. Schritt um Schritt, immer weiter, es geht immer weiter. Und endlich die Kuppe erreicht. Hier, wo immer ein Streckenposten zur Kontrolle steht, ist es geschafft. „Endlich“ fiel mir dazu nur noch ein. Wer sich vor diesem Streckenteil nicht schon eine passende Antwort auf die Frage zurecht gelegt hat, warum man sich das antut, der hat hier ein echtes Motivationsproblem.

EifelProfil2012

Die nächste Verpflegungsstelle tut jetzt richtig gut und hilft, die noch verbliebenen Kräfte wieder zu sammeln. Denn nun, kurz vor Waxweiler, kam nochmals bei Urmaul ein unangenehmer Anstieg und anschließend einige langgezogene Steigungen. Hier, wo die Strapazen der bereits bewältigten Strecke dem Körper bereits einiges abverlangt haben, hier heisst es ein letztes Mal volle Konzentration auf den Laufrhythmus. Schritt um Schritt durch die Steigung. Das Lauftempo so hoch wie möglich halten und der jetzt drückend-warmen Luft kontrolliert entgegen arbeiten, so geht es die letzten Kilometer Richtung Waxweiler.

Dann kurz vor Waxweiler, wo man noch am Berg einen tollen Blick auf das Dorf und den Start-/Ziel-Bereich im Zentrum erhaschen kann, geht es nochmals 2km nur bergab. Spürte man in den kräftezehrenden Anstiegen erst die hinteren Muskelpartien, liefern jetzt die vorderen Oberschenkel die maximale Leistung ab. Noch eine Kurve und dann geht es auf die Zielgerade.

Auch wenn dies das dritte Finish in Waxweiler und der fast 40zigste Marathon war, so ist es doch immer wieder geil, die letzten Meter zu laufen. Das Ziel vor Augen, der Punkt auf dem sich alles hin focusiert, die letzten Meter und dann ist es geschafft. Die Uhr bleibt schließlich bei 4:09Std. stehen und bescheinigte abermals für mich -als Flachland-Tiroler- eine sehr gute Zeit geschafft zu haben, die mich im ersten Teil des Finisher-Feldes und auf Platz10 der AK-Wertung bringt.

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Verpflegung in der Eifel, im Zielbereich und danach..

Waxw12Kuchn

Nachdem auch Maria nach ihrem Finish frisch geduscht und mit einem breiten Grinsen, immerhin mit 2:25Std die Zeit vom letzten Start um 6Min verbessert, wieder im Zielbereich war, ging es zum „Rahmenprogramm“. Wie gewohnt, bei Sonnenschein und warmen Temperaturen, gab es von einem regionalen Musikkorps mächtig Stimmung auf die Ohren und von der Eifler Hausmanns-Kartoffelsuppe bis zum großen Kuchenbüfett jede Menge Energie in die Magen. Bei einem Bierchen wurden die Lauferlebnisse nochmals ausgetauscht, was die neben uns sitzenden Belgier auch ganz ohne Laufen hinbekamen. In dieser familiären Atmosphäre zeigt die Eifel nochmals ihre ganze Geselligkeit. Ein Grund mehr, etwas länger sitzen zu bleiben.

Wie gewohnt ist die Organisation beim Eifelmarathon top. Man hat nie das Gefühl, irgendwo am Berg, im Wald oder sonst wo auf der Strecke alleine zu sein. Die vielen, für PKWs nicht zu erreichenden Streckenteile werden von immer freundlichen Radbegleitungen gesichert. Medizinische Hilfe ist immer greifbar und ein Sanitäter auf einem alten, geländegängigen Moped sieht man auch nicht alle Tage. Der Streckenverlauf ist klasse ausgearbeitet und das Rahmenprogramm toll. Nächstes Jahr wird beim Eifelmarathon ein Ultra angeboten. Ein Grund mehr, wieder zu kommen. Ich freue mich schon heute auf die Strapazen und das Drum-Rum danach!

 

Das Laufergebnis im Einzelnen:

  • Fritz Rietkötter (Marathon) 4:09Std, AK-Platz 10. Zwischenzeit je 10km:0,57 / 0,58 / 0,57 / 1,06 / 0,11(letzten2km) Std.
  • Maria Schmitt (Halbmarathon) 2:25Std, AK-Platz7

 

Fotoalbum 2012, einfach drauf klicken und los: Fotos EifelMarathon

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Nach der Ausgabe der Startnummern in Waxweiler

Bericht zum Eifelmarathon am 13.06.2010 – von Fritz Rietkötter

Los ging es am Samstag Mittag in Richtung Eifel. In aller Ruhe ein Laufwochenende in der Eifel verbringen und dabei Natur pur genießen, das stand auf dem Programm. Sicherlich gehört der Eifelmarathon nicht zu den Massenveranstaltungen der Deutschen Marathonszene aber ist mit Sicherheit einer der schönsten, wenn nicht sogar der schönste Landschaftsmarathon Deutschlands.

Nachdem das Zimmer in Waxweiler bezogen war, ging es zum Veranstaltungsort, um die Startunterlagen abzuholen und an der traditionellen Pasta – Party teilzunehmen. Anschließend noch ein Spaziergang durch den Ort Waxweiler sowie ein gemütliches Bierchen im Restaurant des Hotels und dann ab vor den Fernseher zur zweiten Halbzeit des WM – Spiels.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker zu einer christlichen Zeit, denn das Hotel lag 3 Gehminuten vom Start-/Zielbereich entfernt, was den ganzen morgendlichen Ablauf sehr erleichterte. Nach dem Frühstück konnte es schließlich losgehen. Erst mal am Veranstaltungsort in aller Ruhe die allgemeine Lage sondieren und ins Getümmel dieser Marathonveranstaltung eintauchen. Die Marathonszene zu beobachten ist immer wieder amüsant, zumal sogar einige Duisburger Läufer Wildeshausen von ihrer Bundeswehrzeit kannten, so kommt man ins Gespräch. Das Wetter kündigte bereits jetzt aller beste Lauftemperaturen an und hielt später ein, was es morgens versprach. Gefühlte 25Grad im Laufe des Marathons bei tollem Sonnenschein, Petrus hat sich wiedermal als Lauffan geoutet.

Pünktlich um 9.00 Uhr startete dann der Marathon mit einem Pistolenschuss des Bürgermeisters. Es ging auf eine Strecke, die ihrem Namen „Eifelmarathon“ alle Ehre machen sollte. Bereits nach 50m folgte die erste Kurve im Ort und schon ging es in die erste Steigung. Zeit, um in meinen Laufrhythmus zu kommen, blieb dadurch nicht, der Puls schnellte sofort hoch. Nach einer Schleife führte die Strecke abermals durchs Dorf Waxweiler, wo unter dem Applaus der Zuschauer das Läuferfeld in die herrliche Eifellandschaft entlassen wurde. Und hier zeigte sich dann, was den Eifelmarathon ausmacht: Herrliche Weitblicke durch das Bergpanorama der Eifel, kleine verschlafene Dörfer wo es sogar einen Akkordeonspieler am Wegesrand gibt, der das Läuferfeld aufmuntert, sowie ruhige Wald und Feldwege, die durch die Eifel führen. Irgendwo im Nirgendwo bog der Streckenverlauf von einem asphaltierten Weg in einen schmalen Wanderweg ein. Links und rechts kniehohe Gräser, die Wegbeschaffenheit von den Regenschauern der letzten Tage eher etwas glatt und lehmig und dann direkt über eine malerische Brücke rein in den Eifelwald. Rechts der von den Sonnenstrahlen silber glänzende Bach mit seinem klaren Wasser. Auf der anderen Seite der bewaldete Berghang. Überall schien die Sonne in Strahlen durch das Blätterdach. Ein Bild wie aus dem Malbuch. Dazu die herrliche Ruhe, die nur durch das gezwitscher der Vögel unterbrochen wurde. Man könnte denken, dass auch die ihren Beitrag leisten wollten. Es gab soviel zu sehen, dass die eigentliche Laufbelastung schnell in Vergessenheit geriet.

Doch dann immer wieder die Steigungen, die einen ins wahre Leben zurückholten. Teilweise mehrere Kilometer lang ging es in Serpentinen den Berg rauf, um auf der anderen Seite wieder runter zu laufen. Bei diesen Steigungen ist die ganze Fitness gefragt. Der Puls hämmert, dazu gleichzeitig die Sonne, die an so manchen windgeschützten Stellen für jede Menge Schweiss sorgte. Hier gilt es sich komplett auf den Laufrhythmus zu konzentrieren. Die Wegstrecke, die teilweise steinig und geröllig war, im Auge zu behalten und immer wieder in sich hinein zu hören, um den Puls an den langen Steigungen nicht zu überdrehen.

Belohnt wird man dann wieder mit herrlichen Aussichten über die satt – grünen Berge und Täler der Eifel. Das tolle Sonnenwetter erlaubte einen begeisternden Fernblick. Zudem immer wieder der Bach „Prüm“, der an einer Stelle von weiss blühenden Wasserpflanzen dermaßen bewachsen war, dass man denken konnte, es hätte gerade im Fluss geschneit.

Irgendwann kam mir Maria entgegen, deren Halbmarathonstrecke die Marathonstrecke querte. Ein Blick in ihr Gesicht verriet, dass es ihr sehr gut ging und beim Blick auf die Uhr war klar, dass auch die Zeit bestens im Rahmen lag! Am Ende sollte ihre Zielzeit von 2:31 nur knapp 2 Minuten oberhalb eines Podiumsplatzes liegen und mit einer tolle Leistung für das Streckenprofil auf Platz21 angekommen sein.

Auch der Marathonabschnitt hoch zur Burg Hamm forderte den Läufern wieder alles ab. Warum Burgen auf einem Berg liegen ist zwar klar, wie hoch diese sind, merkt man aber erst, wenn man dort hoch laufen muss. Gehen geht zwar auch, aber hier wird nun mal eben gelaufen. Im Burghof angekommen, begrüßten Dudelsackspieler das Läuferfeld. Da aus dem Burghof der Halbmarathon gestartet wurde, war hier wieder richtig was los. Was für eine Kulisse für einen solchen Start! Da kommt kein Stadtmarathon mit, dachte ich noch bei mir. Klar war aber auch, dass hier die Hälfte des Marathons erreicht war und meine Zwischenzeit genau im Plan lag. Weiter ging es um einen Stausee, um anschließend den Burgberg nochmals zu erklimmen und die Burg zu durchlaufen, einfach nur toll.

Dann ging es auf den letzten und damit auf den anstrengensten Teil der Strecke. Nicht nur, dass der Eifelmarathon auf den letzten 6 Kilometern nochmal alles an Steigung aufbot, was es in der Umgebung zu geben schien. Auch die Sonne knallte zur Mittagszeit ungeschützt auf den letzten schattenlosen Kilometern nieder und sorgte dafür, dass die körperliche Fitness abermals getestet wurde. Auf den letzten zwei Kilometern ging es dann nur noch bergab und schließlich unter dem Beifall der Zuschauer über die Ziellinie. Mit 4:02 Stunde blieb die Uhr wiedermal exakt in der Zielzeit für einen Trainingsmarathon stehen und auch die Zwischenzweiten je 10km 0:55Std. / 0:057Std. / 0:57Std. / 1:05Std. / 2km mit 0:10Std.) waren absolut im Rahmen für die derzeitige Trainingsphase, im Hinblick auf das große UltraMarathon Event in diesem Jahr. Die Platzierung im vorderen Drittel ist zwar nebensächlich aber für mich als Flachlandtiroler dennoch eine schöne Feststellung im Leistungsvergleich zu den angetretenen Eifelaner Bergläufern.

Wer aber glaubt, dass der Eifelmarathon hiermit erledigt sei, der sieht sich getäuscht. Nach dem Duschen ging es noch wieder ins Getümmel. Das die Eifelaner feiern können, bewiesen sie im Anschluss an die Marathonveranstaltung. Das ganze Dorf schien auf den Beinen, um bei bestem kaiserlichem Sommerwetter ein Bier zu trinken, etwas zu essen und dem Musikverein zuzuhören. Dieser bildete den musikalischen Rahmen einer rund um gelungene Veranstaltung.

Das Fazit dieses Marathonwochenendes ist schnell gezogen: Das Motto des Eifelmarathon „Natur laufend erleben“ ist hundert prozentig getroffen worden. Eine tolle Organisation und geselliger Rahmen runden das Bild von einem Laufwochenende ab, das man bedenkenlos weiter empfehlen kann!

Höhepunkt Burg Hamm

Der Weg mag das Ziel sein, beim Marathon ist das Ziel 42,195km entfernt und man kennt es schon vor dem Start!

 

Nach dem Marathon heisst ist die erste Devise, die verbrauchten Kräfte wieder aufzutanken...

Kaiserwetter nach dem Lauf und tolle Stimmung beim Puplikum, in Waxweiler war auch neben der Strecke jede Menge los...

Eifelmarathon in Waxweiler am 12.06.2005 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

 

Ein Erlebnis - Bericht von einem Lauf der für steigungsunerfahrene norddeutsche Tiefebenen - Läufer eine echte Herausforderung ist:

Der Start zum 8. Eifelmarathon war für 9.00 Uhr angesetzt. Als “Vorprogramm” gab es ab 7.00 Uhr ein gemeinsames Frühstück mit den Gästen. Keine schlechte Idee vom Orga - Team fand ich, und so war ich gegen 7.15 Uhr am Veranstaltungsort, der sich in und um das Waxweiler Bürgerhaus befand. Das Wetter hatte ebenfalls ein Einsehen und so konnte die gesamte Veranstaltung eigentlich nur super ablaufen. Pünktlich um 9.00 Uhr wurde der Startschuss gegeben.

190 Läufer machten sich auf den Weg, um einen reizvollen Landschaftsmarathon zu laufen. Was die Veranstalter darunter aber verstanden, wurde mir erst im Laufe der Zeit klar. Mein Ziel war eindeutig definiert: möglichst unter 5 Stunden, ein Traum wäre meine letzte Marathonzeit von 4 Stunden 16 Minuten aber ich will ja nicht gleich zum Höhenflug ansetzen und dann unsanft landen. Also möglichst einen Schnitt von 6 min / km solange es eben geht laufen und dann hoffen, dass die Berge nicht zuviel Zeit und Kraft kosten und ich unter 5 Stunden bleibe.

Die ersten 7 km führten um und durch die Stadt - eher Dorf - Waxweiler und anschließend hinaus in die Landschaft, es war ja ein Landschaftsmarathon. Aus meiner Besichtigung der Strecke von vor 6 Wochen sowie aus dem Höhenprofil wusste ich, dass für mich Läufer aus der norddeutschen Tiefebene jede Steigung eine Herausforderung darstellt. Und so war oberstes Gebot, nur keine unnötigen Tempoanstrengungen. Immer schön ruhig und gelassen bleiben, denn der nächste Berg kommt bestimmt, zumal es davon einige gibt. Gut motiviert ging es dann auch den ersten Berg hinauf. Eine Serpentine mit einigen Kurven war zu bewältigen. Mit der Überzeugung, das nach jedem bergauf auch ein bergab kommt, ging es langsam nach oben. Nur dumm, dass die Eifelaner Berge sich an diese Erkenntnis nicht hielten. Dennoch, meine Psyche war im Lot, die Gedanken hatten Zeit sich zu finden und mein Körper schien im grünen Bereich zu laufen. Der nächste Berg brachte dann auch die Realität wieder in den Kopf zurück. Der Puls schnellte in die Höhe und niemand weit und breit, der mit einem aufmunternden Applaus die Motivation stärkte. Man war eben alleine mit sich, dem Berg und dem inneren Schweinehund. Die fehlenden Zuschauer hatten aber auch einen entscheidenden Vorteil: niemand verstellte den Läufern die super tolle Aussicht auf die Eifel mit ihren Bergen, Tälern, Wäldern, kleinen romantischen Bachläufen und Wiesen - aber ob das gewollt war, ich hätte gerne einige Impressionen verpasst und dafür ein paar Zuschauer gesehen. Das Wetter hielt sich weiter beneidenswert und so war neben sonnigen 16 Grad eine Fernsicht gegeben, die jede Anstrengung vergessen lies.

Es folgte eine Steigung und anschließend ein Gefälle, bei dem selbst ein schnelles Gehen leicht zum Verlust des Gleichgewichtes führen konnte. Zwischen km 21 bis 26 sollte eine Runde um den Bitburger Stausee führen. Nach meiner Planung ein Bereich, der zum Sammeln der Kräfte eingeplant war. Schließlich ist es am Wasser meistens recht steigungsarm. Nicht so in der Eifel! Die Veranstalter wählten eine Strecke, die mit leichten Steigungen und Gefälle für mich recht anspruchsvoll war. Es schien mir, als würde das Wasser hier auch gerne mal den Berg hinauf fliessen. Die erste Überraschung folgte dann bei km 26. Ich lag knapp 7 Minuten vor meiner “Traumzeit”. Eine Zeitpolster, dass sich trotz diverser Steigungen kontinuierlich aufgebaut hatte. Wissend, dass der schwerste Berg zwar bei km 35 kam, ich aber jetzt schon eine Zeitreserve hatte, stieg meine Motivation sprunghaft an. Mein Schnitt von 6 min / km war gehalten und nun konnte es nur noch aufwärts gehen. Das diese Redewendung schnell real wurde bemerkte ich, als es auf den Burgberg von Burg Hamm ging. Warum Burgen immer auf einem Berg stehen müssen war mir ein Rätsel und im übrigen hätte es sicherlich auch einen Weg unten rum gegeben. Der Burgherr begrüßte jeden Läufer einzeln, bei 190 Teilnehmer eine Aktion, die leicht zu bewältigen war und so ging es den Burgberg wieder hinab - wieso auch nicht -.

Mit jeder Steigung, mit jedem Berg, den ich immer lockerer bezwang, wuchs in mir die Überzeugung, meine Traumzeit von 4 Std 16 Min ist in greifbare Nähe gerückt. Ab ca. km 30 kam dann der Punkt, wo mein Marathon wirklich beginnt. Der Laufrhythmus wurde unruhiger. Ob bergauf oder bergab anstrengender war, konnte ich nicht beantworten, nur noch weiter hiess die Devise. Konzentration auf jeden Schritt und bloss nicht nach vorne schauen, denn ein lange ansteigender Berg kann schon motivationsraubend sein. Jede Versorgungsstation war ein Etappenziel und dann kam, worauf ich seit 35 km gewartet hatte. Der letzte wirkliche Berg in Deutschland - die Alpen waren nichts dagegen. Zudem ein Schotterweg mit Handgroßen Geröllbrocken. Wo man hier den Fuss hinsetzen sollte, ohne umzuknicken, war eine echte Quizfrage. Mit letzter Kraft ging es den Berg hinauf. Was dann folgte war die nächste Überraschung. Von meinen 7 Minuten Zeitpolster waren noch 4 Minuten übrig. Mit dem festen Willen, diese 4 Minuten zu halten, ging es einige leichte Steigungen - echte Berge gibt es eh nur im Film, die Realität verschwamm ein wenig - hinauf und dann 4 km sanft bergab. Dieses letzte Stück hatte ich mir bei meiner Besichtigungstour gut gemerkt und so wurden die letzten Reserven mobilisiert. Ich hoffte nur, dass ich nicht irgend eine Steigung zwischen mir und Waxweiler übersehen hatte - im Auto sieht das immer etwas leichter aus - , denn dann wäre der Ofen aus gewesen. So ging es die letzten 3 km Richtung Dorf, dass in der Ferne schon mit Musik zu hören war. Für mich zählte nur noch Tempo und die Hoffnung, nicht mehr langsamer zu werden. In Waxweiler angekommen ging es um die letzte Kurve auf die Zielgerade und dann sah ich das, was ich im Traum nicht erhoffte hatte. Die Uhr über der Ziellinie zeigte 4 Stunden 8 Minuten. Die Zuschauer sorgten für einen super tollen Zieleinlauf und alle Strapazen waren wie weg gewischt, eben ein echter Marathonfinish.

Die anschließende Dusche war - wie bei jedem Marathon - “schön” kalt und das anschließende Rahmenprogramm bildete den Schluss einer rundum tollen, super organisierten und familiären Veranstaltung. Wer Landschaftsläufe gerne absolviert, für den ist der Eifelmarathon in Waxweiler ein echter Geheimtip! Ein Eintrag aus dem Gästebuch des Eifelmarathon fasst alles passend zusammen:

13.06.2005 >>> Oliver Büchel aus Bad Münstereifel (Ski-Klub Prüm)
>> mail > homepage
Danke für dieses tolle Laufereignis gestern in Waxweiler! Organisation, Strecke, Verpflegung, Wetter etc. ...besser geht es nicht! Bleibt zu hoffen, dass die zahlreichen Stadtmarathon-Teilnehmer irgendwann einmal mitbekommen, was ein wirkliches Lauferlebnis ist. Herzlichen Dank an alle Verantwortlichen und Helfer, die dazu beigetragen haben!

Hier die Homepage vom Dorf: Waxweiler

Das Höhenprofil

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