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Norddeutschen Tiefebener, wie ich es bin. Also ran an die Strecke und Tempo aufnehmen. Auf den ersten Kilometern ist dennoch immer etwas Zeit für den einen oder anderen Schnack mit den Läufern. Ein Holländer erzählt, dass er das erste Mal dabei sei. Ein Anderer, dass er hier endlich mal unter 4:30Std ankommen möchte. Nach dem Wendepunkt bei km3 geht es schließlich zurück Richtung Waxweiler. Jetzt sind auch die 10km-Läufer auf der Strecke, die uns entgegen kommen. Nachdem wir die Start-/Ziel-Strecke in der Ortsmitte passieren, geht es raus in die Eifler Berge. Nun, nach ca. 7km, startet der eigentliche Eifelmarathon. Hier genießt man herrliche Ausblicke über Täler und Berge, hier taucht man ein in die Natur. Wälder, Wiesen, Flüsschen, kleine Dörfer und schließlich, als sprichwörtlicher, wie gefühlt geographischer Höhepunkte, die Burg Hamm und anschließend der Stausee Bitburg. Eifelmarathon ist neben Natur pur auch und vor allem ein anstrengender Lauf. Mit seinen Steigungen und Gefällstrecken auf teilweise schotterigen Untergrund verlangt er dem Körper alles ab. Von Waxweiler geht es mit einigen Anstiegen erst hoch nach Niederpierscheid und dann mit einigen Steigungen und abschüssigen Streckenteilen in Richtung Burg Hamm. Im Wald bei ca. km15 bekommt man dann schon einen Vorgeschmack dessen, was einem auf dem Rückweg erwarten wird. Es geht über knapp 2km teilweise stark bergab, also auf dem Rückweg ein gutes Stück hoch. Wie sagt Maria zu diesem Bereich, den sie als Halbmarathoni „nur erklettern“ durfte. „Hier ist es von Vorteil, eine Bergziege zu sein.“ Wenn das eine Eifelanerin schon sagt |
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Die nächste Verpflegungsstelle tut jetzt richtig gut und hilft, die noch verbliebenen Kräfte wieder zu sammeln. Denn nun, kurz vor Waxweiler, kam nochmals bei Urmaul ein unangenehmer Anstieg und anschließend einige langgezogene Steigungen. Hier, wo die Strapazen der bereits bewältigten Strecke dem Körper bereits einiges abverlangt haben, hier heisst es ein letztes Mal volle Konzentration auf den Laufrhythmus. Schritt um Schritt durch die Steigung. Das Lauftempo so hoch wie möglich halten und der jetzt drückend-warmen Luft kontrolliert entgegen arbeiten, so geht es die letzten Kilometer Richtung Waxweiler. Dann kurz vor Waxweiler, wo man noch am Berg einen tollen Blick auf das Dorf und den Start-/Ziel-Bereich im Zentrum erhaschen kann, geht es nochmals 2km nur bergab. Spürte man in den kräftezehrenden Anstiegen erst die hinteren Muskelpartien, liefern jetzt die vorderen Oberschenkel die maximale Leistung ab. Noch eine Kurve und dann geht es auf die Zielgerade. Auch wenn dies das dritte Finish in Waxweiler und der fast 40zigste Marathon war, so ist es doch immer wieder geil, die letzten Meter zu laufen. Das Ziel vor Augen, der Punkt auf dem sich alles hin focusiert, die letzten Meter und dann ist es geschafft. Die Uhr bleibt schließlich bei 4:09Std. stehen und bescheinigte abermals für mich -als Flachland-Tiroler- eine sehr gute Zeit geschafft zu haben, die mich im ersten Teil des Finisher-Feldes und auf Platz10 der AK-Wertung bringt. |
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Nachdem auch Maria nach ihrem Finish frisch geduscht und mit einem breiten Grinsen, immerhin mit 2:25Std die Zeit vom letzten Start um 6Min verbessert, wieder im Zielbereich war, ging es zum „Rahmenprogramm“. Wie gewohnt, bei Sonnenschein und warmen Temperaturen, gab es von einem regionalen Musikkorps mächtig Stimmung auf die Ohren und von der Eifler Hausmanns-Kartoffelsuppe bis zum großen Kuchenbüfett jede Menge Energie in die Magen. Bei einem Bierchen wurden die Lauferlebnisse nochmals ausgetauscht, was die neben uns sitzenden Belgier auch ganz ohne Laufen hinbekamen. In dieser familiären Atmosphäre zeigt die Eifel nochmals ihre ganze Geselligkeit. Ein Grund mehr, etwas länger sitzen zu bleiben. Wie gewohnt ist die Organisation beim Eifelmarathon top. Man hat nie das Gefühl, irgendwo am Berg, im Wald oder sonst wo auf der Strecke alleine zu sein. Die vielen, für PKWs nicht zu erreichenden Streckenteile werden von immer freundlichen Radbegleitungen gesichert. Medizinische Hilfe ist immer greifbar und ein Sanitäter auf einem alten, geländegängigen Moped sieht man auch nicht alle Tage. Der Streckenverlauf ist klasse ausgearbeitet und das Rahmenprogramm toll. Nächstes Jahr wird beim Eifelmarathon ein Ultra angeboten. Ein Grund mehr, wieder zu kommen. Ich freue mich schon heute auf die Strapazen und das Drum-Rum danach!
Das Laufergebnis im Einzelnen:
Fotoalbum 2012, einfach drauf klicken und los: Fotos EifelMarathon |
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Auch der Marathonabschnitt hoch zur Burg Hamm forderte den Läufern wieder alles ab. Warum Burgen auf einem Berg liegen ist zwar klar, wie hoch diese sind, merkt man aber erst, wenn man dort hoch laufen muss. Gehen geht zwar auch, aber hier wird nun mal eben gelaufen. Im Burghof angekommen, begrüßten Dudelsackspieler das Läuferfeld. Da aus dem Burghof der Halbmarathon gestartet wurde, war hier wieder richtig was los. Was für eine Kulisse für einen solchen Start! Da kommt kein Stadtmarathon mit, dachte ich noch bei mir. Klar war aber auch, dass hier die Hälfte des Marathons erreicht war und meine Zwischenzeit genau im Plan lag. Weiter ging es um einen Stausee, um anschließend den Burgberg nochmals zu erklimmen und die Burg zu durchlaufen, einfach nur toll. Dann ging es auf den letzten und damit auf den anstrengensten Teil der Strecke. Nicht nur, dass der Eifelmarathon auf den letzten 6 Kilometern nochmal alles an Steigung aufbot, was es in der Umgebung zu geben schien. Auch die Sonne knallte zur Mittagszeit ungeschützt auf den letzten schattenlosen Kilometern nieder und sorgte dafür, dass die körperliche Fitness abermals getestet wurde. Auf den letzten zwei Kilometern ging es dann nur noch bergab und schließlich unter dem Beifall der Zuschauer über die Ziellinie. Mit 4:02 Stunde blieb die Uhr wiedermal exakt in der Zielzeit für einen Trainingsmarathon stehen und auch die Zwischenzweiten je 10km 0:55Std. / 0:057Std. / 0:57Std. / 1:05Std. / 2km mit 0:10Std.) waren absolut im Rahmen für die derzeitige Trainingsphase, im Hinblick auf das große UltraMarathon Event in diesem Jahr. Die Platzierung im vorderen Drittel ist zwar nebensächlich aber für mich als Flachlandtiroler dennoch eine schöne Feststellung im Leistungsvergleich zu den angetretenen Eifelaner Bergläufern. Wer aber glaubt, dass der Eifelmarathon hiermit erledigt sei, der sieht sich getäuscht. Nach dem Duschen ging es noch wieder ins Getümmel. Das die Eifelaner feiern können, bewiesen sie im Anschluss an die Marathonveranstaltung. Das ganze Dorf schien auf den Beinen, um bei bestem kaiserlichem Sommerwetter ein Bier zu trinken, etwas zu essen und dem Musikverein zuzuhören. Dieser bildete den musikalischen Rahmen einer rund um gelungene Veranstaltung. Das Fazit dieses Marathonwochenendes ist schnell gezogen: Das Motto des Eifelmarathon „Natur laufend erleben“ ist hundert prozentig getroffen worden. Eine tolle Organisation und geselliger Rahmen runden das Bild von einem Laufwochenende ab, das man bedenkenlos weiter empfehlen kann! |
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Ein Erlebnis - Bericht von einem Lauf der für steigungsunerfahrene norddeutsche Tiefebenen - Läufer eine echte Herausforderung ist: Der Start zum 8. Eifelmarathon war für 9.00 Uhr angesetzt. Als “Vorprogramm” gab es ab 7.00 Uhr ein gemeinsames Frühstück mit den Gästen. Keine schlechte Idee vom Orga - Team fand ich, und so war ich gegen 7.15 Uhr am Veranstaltungsort, der sich in und um das Waxweiler Bürgerhaus befand. Das Wetter hatte ebenfalls ein Einsehen und so konnte die gesamte Veranstaltung eigentlich nur super ablaufen. Pünktlich um 9.00 Uhr wurde der Startschuss gegeben. 190 Läufer machten sich auf den Weg, um einen reizvollen Landschaftsmarathon zu laufen. Was die Veranstalter darunter aber verstanden, wurde mir erst im Laufe der Zeit klar. Mein Ziel war eindeutig definiert: möglichst unter 5 Stunden, ein Traum wäre meine letzte Marathonzeit von 4 Stunden 16 Minuten aber ich will ja nicht gleich zum Höhenflug ansetzen und dann unsanft landen. Also möglichst einen Schnitt von 6 min / km solange es eben geht laufen und dann hoffen, dass die Berge nicht zuviel Zeit und Kraft kosten und ich unter 5 Stunden bleibe. Die ersten 7 km führten um und durch die Stadt - eher Dorf - Waxweiler und anschließend hinaus in die Landschaft, es war ja ein Landschaftsmarathon. Aus meiner Besichtigung der Strecke von vor 6 Wochen sowie aus dem Höhenprofil wusste ich, dass für mich Läufer aus der norddeutschen Tiefebene jede Steigung eine Herausforderung darstellt. Und so war oberstes Gebot, nur keine unnötigen Tempoanstrengungen. Immer schön ruhig und gelassen bleiben, denn der nächste Berg kommt bestimmt, zumal es davon einige gibt. Gut motiviert ging es dann auch den ersten Berg hinauf. Eine Serpentine mit einigen Kurven war zu bewältigen. Mit der Überzeugung, das nach jedem bergauf auch ein bergab kommt, ging es langsam nach oben. Nur dumm, dass die Eifelaner Berge sich an diese Erkenntnis nicht hielten. Dennoch, meine Psyche war im Lot, die Gedanken hatten Zeit sich zu finden und mein Körper schien im grünen Bereich zu laufen. Der nächste Berg brachte dann auch die Realität wieder in den Kopf zurück. Der Puls schnellte in die Höhe und niemand weit und breit, der mit einem aufmunternden Applaus die Motivation stärkte. Man war eben alleine mit sich, dem Berg und dem inneren Schweinehund. Die fehlenden Zuschauer hatten aber auch einen entscheidenden Vorteil: niemand verstellte den Läufern die super tolle Aussicht auf die Eifel mit ihren Bergen, Tälern, Wäldern, kleinen romantischen Bachläufen und Wiesen - aber ob das gewollt war, ich hätte gerne einige Impressionen verpasst und dafür ein paar Zuschauer gesehen. Das Wetter hielt sich weiter beneidenswert und so war neben sonnigen 16 Grad eine Fernsicht gegeben, die jede Anstrengung vergessen lies. Es folgte eine Steigung und anschließend ein Gefälle, bei dem selbst ein schnelles Gehen leicht zum Verlust des Gleichgewichtes führen konnte. Zwischen km 21 bis 26 sollte eine Runde um den Bitburger Stausee führen. Nach meiner Planung ein Bereich, der zum Sammeln der Kräfte eingeplant war. Schließlich ist es am Wasser meistens recht steigungsarm. Nicht so in der Eifel! Die Veranstalter wählten eine Strecke, die mit leichten Steigungen und Gefälle für mich recht anspruchsvoll war. Es schien mir, als würde das Wasser hier auch gerne mal den Berg hinauf fliessen. Die erste Überraschung folgte dann bei km 26. Ich lag knapp 7 Minuten vor meiner “Traumzeit”. Eine Zeitpolster, dass sich trotz diverser Steigungen kontinuierlich aufgebaut hatte. Wissend, dass der schwerste Berg zwar bei km 35 kam, ich aber jetzt schon eine Zeitreserve hatte, stieg meine Motivation sprunghaft an. Mein Schnitt von 6 min / km war gehalten und nun konnte es nur noch aufwärts gehen. Das diese Redewendung schnell real wurde bemerkte ich, als es auf den Burgberg von Burg Hamm ging. Warum Burgen immer auf einem Berg stehen müssen war mir ein Rätsel und im übrigen hätte es sicherlich auch einen Weg unten rum gegeben. Der Burgherr begrüßte jeden Läufer einzeln, bei 190 Teilnehmer eine Aktion, die leicht zu bewältigen war und so ging es den Burgberg wieder hinab - wieso auch nicht -. Mit jeder Steigung, mit jedem Berg, den ich immer lockerer bezwang, wuchs in mir die Überzeugung, meine Traumzeit von 4 Std 16 Min ist in greifbare Nähe gerückt. Ab ca. km 30 kam dann der Punkt, wo mein Marathon wirklich beginnt. Der Laufrhythmus wurde unruhiger. Ob bergauf oder bergab anstrengender war, konnte ich nicht beantworten, nur noch weiter hiess die Devise. Konzentration auf jeden Schritt und bloss nicht nach vorne schauen, denn ein lange ansteigender Berg kann schon motivationsraubend sein. Jede Versorgungsstation war ein Etappenziel und dann kam, worauf ich seit 35 km gewartet hatte. Der letzte wirkliche Berg in Deutschland - die Alpen waren nichts dagegen. Zudem ein Schotterweg mit Handgroßen Geröllbrocken. Wo man hier den Fuss hinsetzen sollte, ohne umzuknicken, war eine echte Quizfrage. Mit letzter Kraft ging es den Berg hinauf. Was dann folgte war die nächste Überraschung. Von meinen 7 Minuten Zeitpolster waren noch 4 Minuten übrig. Mit dem festen Willen, diese 4 Minuten zu halten, ging es einige leichte Steigungen - echte Berge gibt es eh nur im Film, die Realität verschwamm ein wenig - hinauf und dann 4 km sanft bergab. Dieses letzte Stück hatte ich mir bei meiner Besichtigungstour gut gemerkt und so wurden die letzten Reserven mobilisiert. Ich hoffte nur, dass ich nicht irgend eine Steigung zwischen mir und Waxweiler übersehen hatte - im Auto sieht das immer etwas leichter aus - , denn dann wäre der Ofen aus gewesen. So ging es die letzten 3 km Richtung Dorf, dass in der Ferne schon mit Musik zu hören war. Für mich zählte nur noch Tempo und die Hoffnung, nicht mehr langsamer zu werden. In Waxweiler angekommen ging es um die letzte Kurve auf die Zielgerade und dann sah ich das, was ich im Traum nicht erhoffte hatte. Die Uhr über der Ziellinie zeigte 4 Stunden 8 Minuten. Die Zuschauer sorgten für einen super tollen Zieleinlauf und alle Strapazen waren wie weg gewischt, eben ein echter Marathonfinish. Die anschließende Dusche war - wie bei jedem Marathon - “schön” kalt und das anschließende Rahmenprogramm bildete den Schluss einer rundum tollen, super organisierten und familiären Veranstaltung. Wer Landschaftsläufe gerne absolviert, für den ist der Eifelmarathon in Waxweiler ein echter Geheimtip! Ein Eintrag aus dem Gästebuch des Eifelmarathon fasst alles passend zusammen: 13.06.2005 >>> Oliver Büchel aus Bad Münstereifel (Ski-Klub Prüm) Hier die Homepage vom Dorf: Waxweiler |
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